Nach Corona-Krise Telefonische Krankschreibung läuft aus
Die Sonderregelung endet morgen: keine Krankmeldungen mehr per Telefon. Die Möglichkeit war während der Pandemie eingeführt worden. Wer volle Wartezimmer vermeiden möchte, hat weiter eine Alternative.
Die Möglichkeit, sich bei bei leichten Erkältungsbeschwerden auch ohne Besuch in der Arztpraxis krankschreiben zu lassen, geht zu Ende. Die in der Corona-Krise eingeführte Sonderregelung des Gemeinsamen Bundesausschusses von Ärzten, Kliniken und Krankenkassen gilt nur noch bis Freitag.
Der Vorsitzende des Bundesausschusses, Josef Hecken, sagte der Nachrichtenagentur dpa, die Krankschreibung per Telefon habe ihre Funktion während der Pandemie erfüllt - als "einfach umsetzbare Möglichkeit, leichte und schwere Krankheitsfälle voneinander abzugrenzen und volle Wartezimmer zu vermeiden". Angesichts der aktuellen Risikobewertung des Robert Koch-Instituts (RKI) laufe sie nun aus. Man behalte sie aber im Auge und könne sie bei Bedarf sehr schnell wieder aktivieren, sagte Hecken.
Krankschreibung per Videosprechstunde
"Ganz unabhängig von der Pandemiesituation können Versicherte eine Krankschreibung auch bei einer Videosprechstunde erhalten - nicht nur bei leichten Atemwegserkrankungen", erläuterte Hecken. Es gebe damit ganz regulär bereits die Möglichkeit, dass ein Versicherter nicht bei jeder Erkrankung in die Arztpraxis gehen müsse. Voraussetzung sei natürlich, dass die Arbeitsunfähigkeit ohne eine unmittelbare körperliche Untersuchung abgeklärt werden könne.
Telefonische Krankschreibungen bei leichten Atemwegsbeschwerden sind seit Ende März 2020 fast durchgehend möglich gewesen. Dies sollte unnötige Kontakte reduzieren und Corona-Infektionen vermeiden. Der Gemeinsame Bundesausschuss hatte die Sonderregelung dazu mehrfach verlängert, zuletzt bis 31. März 2023. Das RKI hatte die Risikobewertung für Deutschland Anfang Februar von hoch auf moderat herabgestuft.