Dutzende Einsätze für Feuerwehren Schwere Gewitter im Rheinland und in Südbayern
Gewitter mit Starkregen und Sturmböen haben in Teilen Nordrhein-Westfalens und im Alpenraum für Dauereinsätze der Feuerwehren gesorgt. Straßen standen unter Wasser, Keller liefen voll, auch im Bahnverkehr kam es zu Behinderungen.
Über Teile Nordrhein-Westfalens und Bayerns sind am Donnerstagabend schwere Unwetter hinweggezogen. In mehreren Städten in NRW waren die Feuerwehren im Dauereinsatz - etwa wegen umgekippter Bäume, unter Wasser stehender Keller und Straßen. Bei der Deutschen Bahn kam es wegen der Folgen des Unwetters zu Ausfällen und Streckensperrungen - etwa zwischen Gronau und Enschede sowie bei einer S-Bahn-Linie zum Düsseldorfer Flughafen.
Im Zentrum des Unwetters war der Niederrhein. So waren besonders die Städte Mönchengladbach, Duisburg und Krefeld sowie der Kreis Viersen und der Rhein-Kreis-Neuss betroffen. In Krefeld musste die Feuerwehr nach eigenen Angaben zu Dutzenden Einsätzen ausrücken. "Zahllose" Keller seien überflutet worden. Bäume seien auf die Straßen und geparkte Autos gestürzt. Drei Oberleitungen wurden demnach durch abknickende Äste oder umgestürzte Bäume abgerissen. Die Insassen eines Autos, das in einer vollgelaufenen Unterführung feststeckte, konnten unverletzt von der Feuerwehr befreit werden.
Im Kreis Wesel erlitten wegen der Unwetterfront nach Angaben der Polizei vier Menschen leichte Verletzungen. Demnach wurde in Hünxe ein Traktorfahrer von Baumteilen leicht verletzt, in Dinslaken wurde ein Autofahrer durch einen umgestürzten Baum ebenfalls leicht verletzt. Zwei weitere Menschen wurden durch das Einatmen von Rauchgas verletzt, als in Blitzeinschlag in ein Wohnhaus einen Brand auslöste.
In Oberhausen gingen bei der Feuerwehr mehr als 43 Notrufe ein. Drei Autos seien dort von umgestürzten Bäumen beschädigt worden, teilte die Feuerwehr mit. Auch in Bottrop wurde die Feuerwehr zu mehreren Einsätzen wegen umgestürzter Bäume gerufen. In Mülheim an der Ruhr wurde eine rund 20 Meter hohe Eiche laut Feuerwehr vermutlich durch einen Blitzeinschlag gespalten. Eine Baumhälfte stürzte auf ein Wohnhaus und beschädigte das Dach. Außerdem wurde ein Auto von dem Baum begraben. Verletzt wurde dabei niemand. In Köln rückte die Feuerwehr insgesamt zu 32 Einsätzen wegen des Sturms aus, wie sie am Abend auf Twitter mitteilte.
45 Einsätze in Garmisch-Partenkirchen
Auch im bayerischen Alpenraum sorgten heftige Unwetter für vollgelaufene Keller und durch Hagel eingeschlagene Dachfenster. In Garmisch-Partenkirchen rückte die Feuerwehr zu rund 45 Einsätzen aus, wie ein Sprecher der Integrierten Leitstelle Oberland sagte.
In Kempten legte ein Blitzschlag das Stellwerk der Bahn still, auf der Strecke bis Kaufering standen Züge zeitweise. In Oberstdorf gingen Muren ab, mehrere Straßen wurden von Geröll und Wasser blockiert, Keller und Ställe liefen voll Wasser.
Der Deutsche Wetterdienst hatte für beide Regionen vor Gewitterfronten mit Starkregen gewarnt. Im Alpenraum galt die höchste Warnstufe.