Vorstoß von Bildungsministerin Wanka Fünf Milliarden fürs digitale Klassenzimmer
Kreidetafeln, Lehrbücher, Schulhefte: Ist das mit Blick auf die Digitalisierung noch zeitgemäß? Bundesbildungsministerin Wanka sieht Handlungsbedarf und spendiert den Schulen ein Fünf-Milliarden-Euro-Programm. Eigentlich dürfte sie das nicht - doch Wanka bedient sich eines Kniffs.
Die rund 40.000 Schulen in Deutschland sollen in den nächsten fünf Jahren mit einem Fünf-Milliarden-Euro-Programm für digitale Bildung fit gemacht werden. Bundesbildungsministerin Johanna Wanka stellte nun entsprechende Pläne für einen "Digitalpakt" mit den Ländern vor.
Das erklärte Ziel der CDU-Politikerin: "Grundschulen, weiterführende allgemeinbildende Schulen und Berufsschulen mit digitaler Ausstattung wie Breitbandanbindung, WLAN und Geräten zu versorgen." Die für Schulpolitik eigentlich zuständigen Länder sollen im Gegenzug ihre pädagogischen Konzepte an das digitale Zeitalter anpassen, Lehrer entsprechend aus- und weiterbilden und gemeinsame technische Standards aufbauen.
Möglich gemacht werde so ein Deal durch den Artikel 91c des Grundgesetzes, sagte Wanka mit Blick auf das sogenannte Kooperationsverbot von Bund und Ländern im Schulbereich. Der Passus ermögliche die Zusammenarbeit im Bereich Informationstechnik. Eine Grundgesetzänderung sei also nicht notwendig. "Deutschland muss diese Chancen viel stärker nutzen als bisher. Wir müssen bei der digitalen Bildung einen großen Sprung nach vorn machen", begründete die Ministerin ihren Vorstoß.