Wehrbeauftragter legt Jahresbericht vor Robbe plädiert für stärkeren Rückhalt der Bundeswehr
Der Wehrbeauftragte des Bundestags, Robbe, legt heute seinen Jahresbericht vor. Im ARD-Morgenmagazin kritisierte der SPD-Politiker, dass die Sicherheit in der Bundeswehr "nicht optimal" sei. Zugleich plädierte er für einen stärkeren Rückhalt für die Soldaten in der Bevölkerung.
Der Wehrbeauftragte des Bundestags, Reinhold Robbe, legt heute seinen Jahresbericht vor. Im ARD-Morgenmagazin kritisierte der SPD-Politiker, dass die Sicherheit in der Bundeswehr "nicht optimal" sei. Zugleich plädierte er für einen stärkeren Rückhalt für die Soldaten in der Bevölkerung.
Viele Angehörige der Bundeswehr würden darunter leiden, von ihren Mitbürgern zu wenig Mitgefühl zu erfahren. Langfristig könnten Soldaten nur dann vernünftig ihren Dienst tun, wenn sie moralisch unterstützt würden.
"Was mir Sorgen bereitet, das sind Strukturprobleme in der Bundeswehr", sagte er und bemängelte, dass seit Gründung der Bundeswehr Planungsgrundlagen bezüglich Personal und Material im Grunde nicht geändert worden seien.
Robbe: 600 Militär-Ärzte fehlen
Nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung kritisiert der SPD-Politiker in dem Jahresbericht das Sanitätswesen der Bundeswehr. Insgesamt fehlten 600 Militär-Ärzte. "Der Inspekteur ist seiner Aufgabe offensichtlich nicht gewachsen", sagte Robbe dem Blatt.
Mehr als 120 Ärzte hätten gekündigt. Der Wehrbeauftragte werde außerdem das Fehlen von geschützten Fahrzeugen, Maschinengewehren, Transportflugzeugen und Hubschraubern bemängeln, berichtete das Blatt. Für den optimalen Schutz der Bundeswehr-Soldaten dürfe aber fehlendes Geld kein Argument sein, sagte Robbe.
SPD-Politiker scheidet im Mai aus dem Amt
Im Wehrbericht fasst der Wehrbeauftragte Beschwerden von Soldaten sowie selbst gewonnene Erkenntnisse zum Zustand der Bundeswehr zusammen. Es ist der letzte Bericht des SPD-Politikers als Wehrbeauftragter. Seine fünfjährige Amtszeit läuft im Mai aus. Als Nachfolger ist der FDP-Politiker Hellmut Königshaus nominiert.
Robbe hatte vor wenigen Wochen mit der Veröffentlichung von Berichten über Aufnahmerituale bei den Gebirgsjägern im bayerischen Mittenwald für Aufsehen gesorgt. Daraufhin erhielt er Dutzende weitere Zuschriften mit Berichten über Rituale und Alkoholexzesse in anderen Truppenteilen.