Bilanz für 2021 Bundesweit mehr als 29.000 Zwangsräumungen
Im Jahr 2021 wurden bundesweit mehr als 29.000 Wohnungen zwangsgeräumt, wie aus einer Statistik des Justizministeriums hervorgeht. Insgesamt ein leichter Rückgang verglichen zum Vorjahr - in Bayern hingegen ist die Zahl deutlich gestiegen.
Zehntausende Wohnungen werden jedes Jahr zwangsgeräumt - allein im vergangenen Jahr waren es in Deutschland mehr als 29.000. Das geht aus einer Statistik hervor, die das Justizministerium auf eine Frage der Linken im Bundestag herausgab, wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet.
NRW führt die Statistik an
Die meisten Zwangsräumungen gab es demnach mit 8656 im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen, gefolgt von Bayern (3432) und Sachsen (2667). Das Saarland bildete mit 286 zwangsgeräumten Wohnungen das Schlusslicht. Schleswig-Holstein war demnach kein teil der Statistik, von dort hätten keine Daten vorgelegen.
Im Vorjahr habe es noch etwas mehr Zwangsräumungen von Wohnungen gegeben - nämlich 30.731. Angeordnet wurden den Angaben zufolge im Jahr 2021 insgesamt rund 44.900 Räumungen von Wohnungen und Gewerberäumen, im Jahr davor mehr als 51.000.
Deutlicher Anstieg in Bayern
Die Wohnungspolitik-Expertin der Linken, Caren Lay, wies darauf hin, dass entgegen dem leicht rückläufigen Gesamttrend die Zahl der Zwangsräumungen in Bayern von zuvor 2867 deutlich gestiegen sei. Gemessen an der Einwohnerzahl gelte zudem: "Sachsen ist Räumungsmeister Ostdeutschlands."
Aus einer Wohnung geräumt zu werden, bedeute bei den derzeit angespannten Wohnungsmärkten nicht selten Wohnungslosigkeit. "Jede Zwangsräumung ist eine zu viel", sagte Lay. "Wenn die Bundesregierung nicht handelt, werden noch mehr Menschen ihre Wohnungen und ihr Zuhause verlieren."
Die Politikerin forderte ein "Winterpaket für warmes und sicheres Wohnen". Kündigungen aufgrund von Zahlungsschwierigkeiten müssten ausgeschlossen und Räumungen in die Wohnungslosigkeit verboten werden.