Jahresrückblick 1967 Abschiede 1967
Altbundeskanzler Konrad Adenauer, Fritz Erler, Fritz Schäffer, Thomas Dehler, Alfred Krupp von Bohlen und Halbach, Hans Christoph Seebohm und Paul Löbe sterben. Die Weggefährten der jungen Bundesrepublik auf ihrem Weg in die Zukunft haben das ihrige zur Entwicklung der Republik beigetragen.
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Am 19. April stirbt Altbundeskanzler Konrad Adenauer im Alter von 91 Jahren in Rhöndorf.
Konrad Adenauer wurde am 15. September 1949 mit nur einer Stimme Mehrheit zum ersten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland gewählt. Am 15. Oktober 1963 trat Adenauer von seinem Amt als Bundeskanzler zurück, sein Nachfolger wurde Ludwig Erhard.
Zum Tode Adenauers finden am 25. April ein Staatsakt im Bundestag in Bonn und ein Pontifikalrequiem im Kölner Dom statt. Konrad Adenauer wird auf dem Waldfriehof in Rhöndorf beigesetzt.
Fritz Erler (SPD) stirbt am 22. Februar. Er hatte für die Große Koalition votiert und war als Außenminister vorgesehen, konnte dieses Amt allerdings nicht mehr antreten.
Fritz Schäffer, Finanzminister der beiden ersten Bundesregierungen Adenauers. Er sammelte durch eiserne Sparsamkeit den so genannten Julius-Turm von sechs Milliarden Mark an.
Thomas Dehler galt als konsequenter Nonkonformist. Er formulierte eigenwillige Gedanken ohne taktische Strategien. Seine Hingabe gehörte der Freiheit, nicht den Ämtern.
Alfred Krupp von Bohlen und Halbach, der Letzte einer Dynastie. Er stirbt, als für das von ihm geleitete Imperium der Ausweg aus der Krise gefunden ist.
Hans Christoph Seebohm: Kämpfer für die Rechte der Vertriebenen und Verkehrsminister in Adenauers Kabinetten.
Paul Löbe, Reichstagspräsident über vier Legislaturperioden, eröffnete 1949 den ersten deutschen Bundestag. Seit 1899 focht der Sozialdemokrat für die Ziele seiner Partei.