Jahresrückblick 1966 Streit um Finanzierung der Verteidigung
Die drohenden Spannungen zwischen Ost- und Westeuropa machen die Bereitstellung einer Verteidigung notwendig. Die Finanzierung des Militärs reißt jedoch große Lücken in die Staatskassen. Die nationale Aufrüstung Frankreichs wird von der Bundesrepublik nicht als Beitrag zur Sicherung Europas gewertet.
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Der amerikanische Präsident Johnson besteht auf der Erfüllung deutscher Zusicherungen. Die finanzielle Last der Verteidigung erschwert den Ausgleich des Bundeshaushaltes und verschärft die Spannungen, die zur Regierungskrise in Deutschland führen.
Auch mit England gibt es schwierige Verhandlungen über die Kostenfrage der Stationierung englischer Armeen in der Bundesrepublik. Deutschland, USA und England einigen sich darauf, dass die Finanzierungsprobleme der NATO mit einer neuen zeitgemäßen Verteidigungskonzeption in Übereinstimmung gebracht werden müssen.
Frankreich und Deutschland legen fest, das die französischen Truppen nur solange in Deutschland stationiert bleiben, wie die Bundesrepublik es wünscht. Trotzdem bleibt die Spannung zwischen Deutschland und Frankreich verschärft. Frankreich kritisiert die fortlaufende Anlehnung Deutschlands an die USA. Doch eine Abkehr von den USA wie Frankreich sie praktiziert, kann sich die Bundesrepublik nicht leisten. Sie ist auf den Schutz der amerikanischen Verbündeten angewiesen.
Auf einer Südsee-Reise kann de Gaulle als Augenzeuge der Zündung einer französischen Atomrakete beiwohnen. Die nationale Aufrüstung Frankreichs ist aber weder ein Beitrag zur europäischen Sicherheit, noch ein Schutz für die Bundesrepublik.