Jahresrückblick 1966 Europa und nationale Befindlichkeiten
Europa ist geteilt. Die Dinge entwickeln sich unterschiedlich. Queen Elizabeth II. empfiehlt den Beitritt Großbritanniens zur EWG. Die NATO beklagt die mangelnde Einsatzbereitschaft ihrer Mitgliedsstaaten.
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Frankreich nimmt die volle Mitarbeit an einem europäischen Agrarmarkt wieder auf.
In England verschärft sich die Wirtschaftskrise weiter. Queen Elisabeth II. empfiehlt deshalb in ihrer Thronrede England den Anschluss an die EWG.
Der neue Präsident der Sowjetunion, Nikolai Podgorny, stattet Österreich seinen ersten Staatsbesuch ab. Dieser empfiehlt Österreich sich der EWG nicht zu weit zu nähern und auch wirtschaftspolitisch neutral zu bleiben.
Die Beziehung zwischen Österreich und Italien sind durch den Südtirol-Streit belastet, der sich durch eine Kette von Attentaten verschärft. Im zweiten Mailänder Südtirol Prozess werden 57 Personen angeklagt.
Ein Jahrhundert-Hochwasser sucht Italien heim. Der Schaden wird auf viele Milliarden Mark geschätzt.
In Spanien lockert General Franco sein persönliches Regiment. Durch eine Volksabstimmung bereitet er die Ernennung eines Ministerpräsidenten vor. Darin wird ein Schritt zur Errichtung eines demokratischen Systems in Spanien gesehen.
In Griechenland werden 28 Offiziere aus dem Umkreis der linksorientierten Zentrums-Partei vor Gericht gestellt. Sie werden von der konservativen Regierung Stefanopolus und dem König Konstantin des Landesverrats beschuldigt. Die Zentrums-Partei unter Georgios Papandreou versucht, die Armee zu demokratisieren und die Macht des Monarchen zu begrenzen. Stefanopulus tritt zurück, eine Übergangsregierung wird eingesetzt und Neuwahlen vorbereitet.
Die NATO gerät immer tiefer in ein Missverhältnis zwischen ihrer militärpolitischen Aufgabe und der Bereitschaft ihrer Mitglieder.