Jahresrückblick 1967 Vietnam-Krieg eskaliert
Der Krieg in Vietnam geht weiter. Er kostet mehr als 300.000 Menschen auf beiden Seiten das Leben und spaltet die Nationen in Befürworter und Ablehner der amerikanischen Militäraktion.
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Der Krieg in Vietnam geht weiter. Die US-Armee bombardiert Vororte von Hanoi, den Hafen von Haiphong und die Gegend nahe der chinesischen Grenze. Ein Sieg bleibt aus. In Vietnam sind 15.000 amerikanische Soldaten gefallen.
Inzwischen mehrt sich die Kritik. Die Expedition in Vietnam ist zu einem Krieg gegen Guerilla-Truppen geworden, der Menschenleben, Millionen von Dollar und den internationalen Ruf der USA kostet. Die Welt fragt sich, wofür die Soldaten sterben. Die Antwort der Befürworter des Krieges lautet: "die Freiheit". Aber wessen Freiheit, bleibt dabei unklar.
Der amerikanische Verteidigungsminister McNamara erklärt seinen Rücktritt, nachdem ihm seine Äußerung, man könne Hanoi nicht an den Verhandlungstisch bombardieren, von den Militärstrategen des Landes übel genommen wird.
Neben den getöteten US-Soldaten sterben auch 70.000 Südvietnamesen in diesem Krieg. Nicht alle Opfer sind Soldaten. Viele Frauen und Kinder werden vom Vietcong ermordet.
Die Verluste in Nordvietnam werden auf 230.000 Tote geschätzt. Das Fazit des Krieges: Mehr als 300.000 Tote, vollkommen zerbombte Städte und zerstörte Dörfer.
Inzwischen sind 525.000 US-Soldaten in Vietnam im Einsatz. Südvietnam hat eine neue Regierung, aber eine Änderung der Strategie oder der Politik ist nicht zu erkennen.
Die andere Seite des Krieges zeigt die Opfer. Menschen deren Heimat zerstört ist und die in Lagern Zuflucht gefunden haben. Die Vertreibung der Bevölkerung ist Teil der Strategie. Wenn die Dörfer unbewohnt sind, findet der Vietcong keine Unterstützung mehr.
Nicht nur die Zahl der Flüchtlinge, auch die Zahl der Gefangenen wächst.
Der "alte Mann von Nordvietnam" Ho Tchi Minh ist ebenso Nationalist wie Kommunist. Sein Land könnte einen Wall gegen China bilden, aber der Krieg verhindert solche Prognosen.
In Nordvietnam sorgt der fanatische Glaube dafür, dass nichts unversucht bleibt, um die Schäden des Krieges wieder auszugleichen, den Nachschub zu sichern und die gefangenen Amerikaner durch Bilder zu demütigen, um ihren Kampfgeist zu schwächen.