Jahresrückblick 1979 Sandinistischer Sieg in Nicaragua
Nach eineinhalb Jahren Bürgerkrieg muss der nicaraguanische Diktator Somoza das Land verlassen. Die Mehrzahl der Bevölkerung feiert den Sieg der sandinistischen Guerillabewegung. Die Zukunft von El Salvador ist dagegen weiterhin ungewiss und die Gewalt nimmt kein Ende.
Nach eineinhalb Jahren Bürgerkrieg muss der nicaraguanische Diktator Anastasio Somoza das Land verlassen. Er flieht nach Miami ins Exil. Die Mehrzahl der Bevölkerung feiert den Sieg der sandinistischen Guerillabewegung und die Entmachtung der Nationalgarde, die für willkürliche Verhaftungen und Folter berüchtigt ist. Der Bürgerkrieg hat etwa 40.000 Tote gefordert, rund ein Viertel der Einwohner Nicaraguas sind obdachlos, arbeitslos und leiden Hunger. Fachleute schätzen die Kriegsschäden auf 800 Millionen Dollar. Der Familie des Diktators gehören 25 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche, sowie zahlreiche Fabriken, die verstaatlicht werden. Die provisorische Regierung bildet sich aus Vertretern mehrerer sozialistischen, kommunistischen und bürgerlichen Gruppen.
Die Zukunft von El Salvador ist weiterhin ungewiss. Nach Erschießungen von linken Gewerkschaftlern ist das Land dem Bürgerkrieg nahe. Zwar kann der Diktator Carlos Humberto Romero am 15. Oktober gestürzt werden, die linksliberale Junta aus Militärs und Zivilisten wird aber von marxistischen Gruppen nicht anerkannt. Die Gewalt nimmt kein Ende.