Jahresrückblick 1979 Machtkämpfe in Afrika
Rhodesien wird wieder britische Kolonie. Idi Amin muß aus Uganda fliehen. Kaiser Bokassa von Zentralafrika wird gestürzt, sein Nachfolger ruft die Republik aus.
Rhodesien wird wieder britische Kolonie - die interne Unabhängigkeitslösung ist gescheitert. Am 21. April findet die erste allgemeine Wahl statt. Allerdings sind in der Verfassung für die vier Prozent weißen Einwohner des Landes 28 Prozent der Parlamentssitze vorgesehen. Demzufolge erkennen die Vereinten Nationen die Wahl nicht an.
Der neue Ministerpräsident des Landes, Bischof Abel Muzorewa, gilt als Marionette der Weißen um den ehemaligen Premier Ian Smith. Großbritanniens Außenminister Lord Peter Carrington beruft eine Allparteienkonferenz in London ein. Nach 97 Tagen stimmen alle Beteiligten einem Waffenstillstand und international überwachten Wahlen zu.
Idi Amin muss nach acht Jahren Terrorregime aus Uganda fliehen. Er findet Unterschlupf in Libyen. Seinen Verbrechen fielen nach Angaben von Amnesty International etwa 300.000 Menschen zum Opfer. Nach monatelangen Kämpfen übernehmen tansanische Truppen am 11. April die Macht. Wenige Tag später wird Yusuf Lule als Präsident vereidigt, aber bald durch einen Wunschkandidaten Tansanias ersetzt.
Auch in Zentralafrika gibt es einen Machtwechsel. Kaiser Jean-Bedel Bokassa wird am 21. September während eines Auslandsaufenthaltes gestürzt. Er fand wegen seines Terrorregimes bei der Bevölkerung keinen Rückhalt mehr und konnte sich nur noch durch französische Unterstützung an der Macht halten. Sein Nachfolger David Dacko ruft wieder die Republik aus.