Jahresrückblick 1979 Der Holocaust im Fernsehen
Im Januar wird die amerikanische Serie "Holocaust" ausgestrahlt, die am Beispiel einer jüdischen Familie die Verfolgung und Vernichtung der Juden in Deutschland zur Zeit des Nationalsozialismus zeigt.
Etwa ein Drittel der deutschen Fernsehgeräte wird eingeschaltet, als im Januar die amerikanische Serie "Holocaust" ausgestrahlt wird. In der Serie wird am Beispiel einer jüdischen Familie die Verfolgung und Vernichtung der Juden in Deutschland zur Zeit des Nationalsozialismus gezeigt. Im Vorfeld der Ausstahlung werden Bombenanschläge auf Sendemasten in Koblenz und im Münsterland verübt. Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung steht der Ausstrahlung aber positiv gegenüber.
Im gleichen Jahr verweigert ein deutsches Gericht, die "Aktionsfront Nationaler Sozialisten/Nationale Aktivisten" "terroristisch" zu nennen. Die Vereinigung von Michael Kühnen sieht sich nach eigenen Worten "in der Tradition der SA".
Schon fünf Jahre dauert der Prozess gegen das Wachpersonal des Konzentrationslagers Majdanek im ehemals besetzten Polen an. Die Verteidiger versuchen, den Prozess in die Länge zu ziehen. Ihr Ziel ist es, die Verjährung der Gewaltverbrechen, die nach 30 Jahren eintritt, abzuwarten. Proteste und Empörung im In- und Ausland bringen den Bundestag am 3. Juli dazu, die Verjährung für Mord abzuschaffen. Erstmals wird auch das Schicksal der "Zigeuner" diskutiert, die bis dato bei Entschädigungszahlungen übergangen wurden.