Jahresrückblick 1960 Unabhängigkeit für afrikanische Staaten
Zahlreiche afrikanische Staaten erhalten die Unabhängigkeit von ihren europäischen Kolonialmächten. In Südafrika toben Kämpfe gegen die Rassentrennung.
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17 afrikanische Staaten verabschieden sich aus englischer, französischer und belgischer Kolonialherrschaft in die Freiheit. So wird Kamerum nach 40 Jahren französischer Kolonialverwaltung selbstständig. Die Mali-Föderation, bestehend aus den ehemaligen Kolonien Senegal und dem fanzösischen Sudan, bricht auseinander, es entstehen die Staaten Senegal und Mali. Auch Togo, Madagaskar, Nigeria und viele andere Länder werden selbständige Staaten. Als letztes Land wird der Wüstenstaat Mauretanien in die Unabhängigkeit entlassen. In Belgisch-Kongo, dem spätere Zaire, ist die Folge der völlig unvermittelten Selbstständigkeit ein blutiger Bürgerkrieg.
Kämpfe gegen Rassentrennung
Im Süden des Kontinents fordert die Bevölkerung Gerechtigkeit für alle und ein Ende der Rassendiskriminierung. Dafür setzen sich auch Demonstranten in London ein, so dass der Südafrikanischen Union ein Wirtschaftsboykott droht. In Südafrika gibt es zahlreiche Demonstrationen. Der Hass der Bevölkerung richtet sich vor allem gegen den Ministerpräsidenten Verwoerd, der die Rassentrennung propagiert. Höhepunkt der Unruhen ist das Attentat eines weißen Bürgers, das der Präsident aber schwer verletzt überlebt.