Jahresrückblick 1981 Kriegsrecht in Polen
Im November 1980 hat die unabhängige Gewerkschaft "Solidarität" 10 Millionen Mitglieder und ist offiziell anerkannt. Im Februar 1981 wird General Jaruzelski Regierungs- und bald auch Parteichef. Nach Druck aus Moskau verhängt er das Kriegsrecht.
Die freie Gewerkschaftsbewegung in Polen endet nach über einem Jahr in Kriegsrecht und Gewalt. Im Juli 1980 mobilisieren erste Streiks wegen der Erhöhung der Fleischpreise die Polen. Im August fordern 16.000 Werftarbeiter in Danzig eine unabhängige Gewerkschaft. Arbeiterführer Lech Walesa wird zum Volkshelden. Im November droht der Generalstreik. Die unabhängige Gewerkschaft "Solidarität" hat inzwischen 10 Millionen Mitglieder und wird offiziell anerkannt.
Jaruzelski wird Regierungs- und Parteichef
1981 wendet sich das Blatt: Im Februar wird General Wojciech Jaruzelski Regierungschef. Aus Moskau schickt Staatchef Leonid Breschnev eine Verwarnung an die polnische Schwesterpartei. Die Arbeiter antworten mit Warnstreiks. Jaruzelski verlangt eine Streikpause. Weitere Attacken aus Moskau folgen. Im Juli bestätigen die Abgordneten des Parteitages Stanislaw Kania noch als Parteichef. Nachdem sowjetische Truppen im September Manöver an Polens Grenze veranstalten, wird Kania abgesetzt. Jaruzelski übernimmt auch die Parteiführung.
Auflösung der Gewerkschaft "Solidarität"
Am 13. Dezember verhängt er das Kriegsrecht. Ein "Militärrat der nationalen Errettung" übernimmt die Regierung und löst die Gewerkschaft "Solidarität" auf. Gewerkschaftsführer Walesa wird unter Hausarrest gestellt. In den folgenden Tagen kommt eine nicht bekannte Zahl von Menschen bei Auseinandersetzungen zwischen Streikenden und dem Militär zu Tode. Viele werden in Internierungslager gebracht.
USA sanktionieren UdSSR
US-Präsident Ronald Reagan macht die UdSSR für die Eskalation in Polen verantwortlich und beschließt Sanktionen: Der Export von US-amerikanischen Maschinen, Technologie und Computer in die Sowjetunion wird ausgesetzt, sowjetische Schiffe dürfen keine US-Häfen mehr anlaufen. Die Bundesrepublik beteiligt sich nicht an der Strafaktion.