Jahresrückblick 1984 Arbeitskämpfe in der Industrie
Seit dem Bestehen der Bundesrepublik hat es keine so schweren Arbeitskämpfe gegeben. Die Metallindustrie streikt sieben, die Druckindustrie 13 Wochen, bis ein Kompromiss gefunden werden kann.
1984 wird der größte und schwerste Arbeitskampf seit dem Bestehen der Bundesrepublik ausgefochten. Die Metallindustrie wird sieben, die Druckindustrie 13 Wochen bestreikt. Um Arbeitsplätze zu schaffen, fordern die Gewerkschaften die Einführung der 35-Stunden-Woche. Im Tarifstreit in der Metallindustrie kann durch die Vermittlung des Schlichters Georg Leber der Kompromiss der 38,5-Stunden-Woche erzielt werden. Viele Metaller sind weiterhin unzufrieden, sie hatten sich von dem langen Streik mehr erhofft.
Von "Psychoterror" sprechen Chefredakteure und Verleger bezüglich des Streiks in der Druckindustrie. Mehrere Wochen können keine Tageszeitungen herausgegeben werden. Ein Schlichtungsversuch des CDU-Politikers Kurt Biedenkopf scheitert an der Ablehnung der Arbeitgeberseite.
Die einzelnen Streiks lösen einen Flächenbrand aus. Die Arbeiter der Firmen, die aufgrund fehlender Zulieferungen zu Kurzarbeit gezwungen sind, fordern Kurzarbeitergeld.