Jahresrückblick 1980 Streik auf der Lenin-Werft
Im August streiken die Polen für Lohnerhöhungen und die Neuordnung des Landes. Zentrum der Auseinandersetzungen ist die Lenin-Werft in Danzig, wo Arbeiterführer Lech Walesa mit der Parteiführung verhandelt.
Der polnische Arbeiterführer Lech Walesa wird zur Symbolfigur: Am 14. August reicht der polnischen Bevölkerung der Behördenschlendrian, das Schlangestehen und die Beschwichtigungen der Regierung endgültig. Sie streikt für Lohnerhöhungen und die Neuordnung des Landes. Ihre Lohnforderungen werden erfüllt, bringen aber wegen der Lebensmittelknappheit keine entscheidenden Verbesserungen. Die Streiks weiten sich aus.
Walesa verhandelt mit Parteiführung
Zentrum der Auseinandersetzungen ist die Lenin-Werft in Danzig, wo Arbeiterführer Lech Walesa mit der Parteiführung verhandelt. Seine Forderung nach freien Gewerkschaften stellt das Organisationsmonopol der Kommunistischen Partei in Frage. Im Zuge der Auseinandersetzung wird Parteichef Edward Gierek abgelöst. Sein Nachfolger Stanislaw Kania schafft es, sowohl die verschiedenen Flügel seiner Partei als auch die Gewerkschaftsbewegung zu integrieren. Die ehemaligen Staatsfeinde um Walesa werden zum Stabilitätsfaktor inmitten der polnischen Wirtschaftkrise.