Jahresrückblick 1995 Die Schlagzeilen von Oktober bis Dezember
Urteile im Solingen-Prozess, Javier Solana wird neuer NATO-Generalsekretär, Wahlen in Berlin und Hinrichtung von Ken Saro-Wiwa in Nigeria - die Schlagzeilen der Monate Oktober, November und Dezember.
In Düsseldorf werden die Urteile im Solingen-Prozess verkündet. Die vier Angeklagten bekommen Haftstrafen von zehn und 15 Jahren. Bei dem von ihnen verübten Brandanschlag im Mai 1993 waren fünf türkische Frauen und Mädchen getötet worden.
NATO-Genersekretär Willy Claes erklärt seinen Rücktritt, nachdem das belgische Parlament seine Immunität wegen eines Schmiergeldskandals aufgehoben hatte. Sein Nachfolger wird nach langer Kandidatensuche der Spanier Javier Solana.
In Berlin bleibt die CDU bei den Wahlen zum Abgeordnetenhaus vorn. Die SPD setzt trotz großer Verluste die Koalition mit der CDU fort. Gewinner ist die PDS, die im Ostteil der Stadt stärkste Partei wurde.
In Nigeria wird Ken Saro-Wiwa hingerichtet. Der Schriftsteller ist wegen seines Kampfes für die Rechte des Ogoni-Volkes Träger des alternativen Friedensnobelpreises.
Bei den Präsidentschaftswahlen in Polen unterliegt Amtsinhaber Lech Walesa knapp Alexander Kwasniewski, dem Ex-Kommunisten und Gründer der polnischen Sozialdemokraten. Kwasniewski will vor allem den EU-Beitritt und die Integration in die NATO vorantreiben.
In Oslo werden der Physiker Joseph Rotblat und die "Internationale Pugwash-Konferenz" mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Rotblat kämpft seit 1957 gegen die Bedrohung der Menschheit durch Atomwaffen.
In Österreich werden die Sozialdemokraten unter Kanzler Franz Vranitzky erneut stärkste Partei bei den vorgezogenen Neuwahlen. Rechtsaußen Jörg Haider und seine "Freiheitlichen" bekommen einen Dämpfer.
In Frankreich beenden die Eisenbahner mit einer großen Kundgebung ihren vierwöchigen Streik gegen die Sozialreform der Regierung. Der Ausstand, dem sich Arbeiter und Angestellte anderer Berufe anschlossen, legte das öffentliche Leben Frankreichs lahm.
Grüße aus dem All.