Jahresrückblick 1995 Was will die Frau?
Claire Marienfeld wird neue Wehrbeauftragte, Fernsehen nur für weibliche Zuschauer gibt es aus München, und im Kommuniqué der Weltfrauenkonferenz wird festgehalten, dass Frauenrechte Menschenrechte sind. Ulrich Wickert erinnert an Frauen- und Männerthemen und spricht mit der deutschen Nobelpreisträgerin für Medizin, Christiane Nüsslein-Volhard.
Die Bundeswehr bekommt eine neue Wehrbeauftragte. Mit Claire Marienfeld wird das Amt zum ersten Mal mit einer Frau besetzt.
Einen Fernsehsender nur für weibliche Zuschauer erfinden Tele München und der Bauer Verlag: Der tm3-Geschäftsführer will aber keinem Kampforgan der Frauenbewegung vorstehen.
Im September reisen Frauen aus 189 Ländern nach Peking zur Weltfrauenkonferenz. Im Kommuniqué wird festgehalten, dass Frauenrechte Menschenrechte sind - auch bei den chinesischen Gastgebern anscheinend noch keine Selbstverständlichkeit.
Im Oktober wird der Orientalistin Annemarie Schimmel der Friedenspreis des deutschen Buchhandels verliehen: Ihre Bücher dienten der Verständigung mit dem Islam, heißt es in der Begründung. Dabei sind ihre Leistungen umstritten. Besonders ihre mangelnde Kritik an der Hetzjagd auf den britischen Autor Salman Rushdie wird kritisiert.
Beim CDU-Parteitag in Karlsruhe will Helmut Kohl etwas für seine Partei-Freundinnen tun. Aber Quotenfrauen soll es nach dem Willen der meisten Delegierten nicht geben: Das Frauenquorum wird abgelehnt.
Ulrich Wickert spricht mit der deutschen Nobelpreisträgerin für Medizin, der Entwicklungsbiologin Christiane Nüsslein-Volhard, über Frauen in der Wissenschaft.