Jahresrückblick 1995 Die Schlagzeilen von Juli bis September
Rücktritt des sächsischen Innenministers Eggert, Anschlag algerischer Fundamentalisten auf eine Pariser Metrostation, Entführung in Kaschmir - die Schlagzeilen der Monate Juli, August und September.
Der sächsische Innenminister Eggert tritt zurück. Nach einer Medienkampagne wegen seiner angeblichen Homosexualität ist für ihn "die Grenze des Erträglichen erreicht".
In Paris verüben algerische Islamisten einen Anschlag auf eine Pariser Metrostation. Die Polizei erschießt einen mutmaßlichen Attentäter, die Anschlagsserie geht aber trotzdem weiter.
Ein vermutlich geisteskranker Mann entführt in Köln einen Touristenbus. Bevor die Polizei den Bus stürmen kann, sterben der Fahrer und eine Geisel. Dann tötet der Entführer sich selbst.
Der Polizeipräsident von Hannover tritt zurück, nachdem es bei den "Chaos-Tagen" zu schweren Ausschreitungen und Plünderungen gekommen war.
In der indischen Unruheprovinz Kaschmir werden fünf Touristen, darunter ein Deutscher, von nationalistischen Untergrundkämpfern entführt. Trotz Appellen von Freunden und Angehörigen wird eine norwegische Geisel enthauptet, von den übrigen fehlt jede Spur.
Das Bundesverfassungsgericht entscheidet, dass Kreuze in Klassenzimmern gegen die Religionsfreiheit verstoßen. Eine Vorschrift der bayerischen Schulordnung wird damit für nichtig erklärt. Bayern sperrt sich aber, das Urteil umzusetzen.
Von Hannover aus ruft die Initiative "Wir sind Kirche" zum Kirchen-Volksbegehren auf. Zulassung von Frauen als Priester, Abschaffung des Zölibats und mehr Mitspracherechte sind die Forderungen.
Der ehemalige italienische Ministerpräsident Giulio Andreotti steht in Parlermo vor Gericht. Er wird wegen des Verdachts auf Verbindungen zur Mafia angeklagt.
Von Cape Caneveral aus startet die amerikanische Raumfähre "Discovery" ins All. Der Start hatte sich um mehrere Wochen verzögert, weil Spechte Bruthöhlen in die Treibstofftanks gepickt hatten.