Jahresrückblick 1996 Die Schlagzeilen von Juli bis September
Rechtsradikale Überfalle auf Campingplätze, Rohrbombenanschlag in Atlanta, Peter Graf gegen Kaution aus der Haft entlassen - die Schlagzeilen der Monate Juli, August und September.
13. Juli: Rechtsradikale Jugendliche verletzen bei einem Überfall auf einen Zeltplatz in Mecklenburg-Vorpommern mehrere Camper schwer. Die Tatverdächtigen werden festgenommen. Dennoch gehen die Überfälle weiter.
27. Juli: Bei einem Rohrbombenanschlag auf die Olympiastadt in Atlanta sterben zwei Menschen, 110 werden verletzt. Ein Wachmann wird der Tat verdächtigt, entpuppt sich aber als unschuldig. Der Schock sitzt tief. Trotzdem beschließen die Organisatoren, dass die Spiele weiter gehen.
31. Juli: Im bayerischen Landtag wird die umstrittene Abtreibungsregelung von der CSU-Mehrheit beschlossen. In Bayern sind Frauen nun gezwungen, die Gründe für eine Abtreibung zu nennen, um den Beratungsschein zu bekommen.
1. August: Der wegen Kriegsverbrechen angeklagte ehemalige SS-Offizier Erich Priebke wird frei gesprochen. Das Militärgericht in Rom hält ihn zwar für mitschuldig an der Erschießung von 335 Zivilisten, die Taten seien aber inzwischen verjährt. Das Urteil führt weltweit zu Protesten, ein neuer Prozess wird angestrebt.
7. August: Die CDU fordert, die Scientology-Sekte vom Verfassungschutz beobachten zu lassen. Aus Angst vor Protesten schrecken Bund und mehrere Länder zurück. Die Sekte antwortet mit einer Kampagne gegen die CDU-Minister Nolte und Blüm.
8. August: Sintflutartige Regenfälle lösen eine Schlamm- und Gerölllawine im spanischen Biescas aus. 88 Urlauber werden in den Tod gerissen, 150 verletzt.
20. August: Mit Schlagstöcken und Tränengas geht die südkoreanische Polizei gegen Studenten in Seoul vor. Sie stürmt ein Universitätsgelände, das zuvor hermetisch abgeriegelt worden war. Die Studenten hatten für die Wiedervereinigung mit dem kommunistischen Nordkorea demonstriert.
5. September: Peter Graf, der Vater der Tennisspielerin Steffi Graf, steht wegen Steuerhinterziehung vor Gericht. Der Vorwurf wird teilweise fallengelassen, Graf gegen Zahlung von fünf Millionen Mark Kaution aus der Haft entlassen.