Jahresrückblick 1988 Umweltprobleme und Katastrophen
Meeresverschmutzung und Ozonloch, Hormon- und Plutoniumskandal auf der einen, Grubenexplosion, Großfeuer in Lissabon, Überschwemmung, Erdbeben, Wirbelsturm auf der anderen Seite.
Die Verschmutzung der Nordsee führt zu einem massenhaften Robbensterben - 18.000 Tiere finden den Tod.
Der Brand der Ölbohrplattform "Piper Alpha" vor der schottischen Küste trägt zur weiteren Verschmutzung der Nordsee bei. Die Katastrophe kostet 167 Menschenleben.
Die Bundesregierung beschließt einen Stopp der Dünnsäureverklappung im Meer für das Jahr 1990. 1988 werden noch 200.000 Tonnen eingeleitet.
Giftige Algen vernichten alles Leben in Teilen von Ost- und Nordsee. Wegen Salmonellen im Wasser werden auf einigen Nordseeinseln Badeverbote verhängt.
In Nordrhein-Westfalen wird aufgedeckt, daß Rinderzüchter im großen Stil illegale Hormonzusätze verabreicht hatten. Bundesweit sinkt wegen des "Hormonskandals" die Nachfrage nach Rindfleisch.
Deutschen Firmen wird nachgewiesen, daß sie über Jahre hinweg illegal Plutonium in Belgien gelagert hatten. Die betroffene Firma Nukem beschließt daraufhin, aus der Brennelementefertigung auszusteigen.
Bei einer Grubenexplosion im Braunkohlebergbau bei Borken werden 57 Bergleute verschüttet. 51 von ihnen können nur noch tot geborgen werden, sechs überlebende Kumpel werden 65 Stunden nach dem Unglück in einer spektakulären Aktion gerettet.
Ein Erdbeben verwüstet die Sowjetrepublik Armenien. Die Rede ist von 50.000 Toten und 100.000 Obdachlosen. 40 Nationen aus Ost und West leisten materielle und technische Hilfe.
Ein Großfeuer vernichtet Teile der Lissaboner Altstadt, vermutlich auf Grund von Brandstiftung. Der Wiederaufbau nach alten Vorbildern wird beschlossen.
Der Hurrikan "Gilbert" richtet Anfang September verheerende Schäden in weiten Teilen Süd- und Mittelamerikas an. Die Schäden erreichen Milliardenhöhe, Hunderttausende werden obdachlos. Allein in Mexiko sind mindestens 165 Tote zu beklagen.
Überschwemmungen in Bangladesh kosten mehr als 2.000 Menschenleben.
Wissenschaftler stellen ein wachsendes Ozonloch über der Antarktis fest, das auf den Einsatz von Treibgasen zurückgeführt wird. Eine Dürre im mittleren Westen der USA wird mit dieser Störung der Erdatmosphäre in Verbindung gebracht.
In Alaska werden zwei im Eis eingeschlossene Wale durch unermüdlichen Einsatz von Mensch und Maschinen befreit und ins offene Meer hinaus geleitet.