Jahresrückblick 1988 Bewegung im Nahost-Konflikt
Entführter Hoechst-Manager freigelassen, Verzicht Jordaniens auf das Westjordanland, Proklamierung eines unabhängigen Palästina, Abkehr der PLO von der Gewalt - 1988 geraten die starren Fronten im Nahost-Konflikt in Bewegung.
Überraschend verzichtet der jordanische König Hussein zugunsten eines palästinensischen Staates auf das Westjordanland. Der Monarch überträgt die Verantwortung für das seit über 20 Jahren von Israel besetzte Gebiet auf die palästinensische Befreiungsorganisation (PLO), die daraufhin ihren eigenen Staat deklariert. Der "Papierstaat" wird von vielen Staaten anerkannt.
Gleichzeitig akzeptiert PLO-Führer Yassir Arafat das Existenzrecht Israels und schwört der Anwendung von Gewalt zum Erreichen politischer Ziele ab. Damit wird der Weg zur Wiederaufnahme der seit vierzehn Jahren ruhenden Kontakte zwischen der PLO und den USA frei. Israels große Koalition zeigt sich geschockt und reagiert mit einer Politik der eisernen Faust.