Jahresrückblick 1974 Die europäische Wirtschaft
Der Industrienation England geht es schlecht, Frankreich profitiert vom Goldpreisanstieg, muss aber für teure Ölimporte Schulden machen. Italien ist das Sorgenkind in Europa.
Das industriell hochentwickelte England gerät durch Krisen in den Hintergrund der Weltwirtschaft. Die Mitglieder der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft helfen den englischen Armutsregionen.
Verschuldung von Frankreich
Präsident Charles de Gaulles Vorliebe für Gold trägt in Frankreich späte Früchte. Seine reichen Goldbestände machen es zum Nutznießer des sensationellen Goldpreisanstiegs. Aber die Goldaufwertung kann Frankreichs Wirtschafts- und Währungsschwierigkeiten nur mildern, nicht überwinden. Frankreich muss sich durch teure Ölimporte hoch verschulden und verlässt den europäischen Währungsverbund. Die Hoffnung auf eine europäische Währungsunion rückt so in weite Ferne. Frankreichs hohe Inflationsraten machen es zur Belastung für seine Partner.
Hauptkrisenherd Italien
Italien ist das Sorgenkind Europas. Es übergeht die gegenseitige Zollfreiheit, indem es Einfuhrbeschränkungen einführt - zunächst nur vorübergehend. Um die wichtigsten außenwirtschaftlichen Verpflichtungen zu erfüllen, hilft die Bundesrepublik Deutschland dem verschuldeten Italien mit einem Milliardenkredit.