Jahresrückblick 1973 Erfolgreiches Jahr für die DDR
Gute Nachrichten für die Bürger der Deutschen Demokratischen Republik: Wirtschaftlicher Aufschwung zeichnet sich ebenso ab wie ein zunehmend freieres Klima und Veränderungen im überalterten Parteiapparat.
Für den "anderen" deutschen Staat, die DDR, verläuft das Jahr durchaus positiv: Sieben Prozent Lohnerhöhung ohne Inflation, wirtschaftliche Prosperität, überdurchschnittliches Wachstum. Beinahe zuviel, denn die sozialistischen Bruderländer verlangen einen entsprechend höheren "Entwicklungsbeitrag". Bei den Weltjugendfestspielen in Ost-Berlin zelebriert man Weltoffenheit und Toleranz.
Das gewachsene Selbstvertrauen wird durch einen Generationenwechsel in der Parteiführung zusätzlich beflügelt. Erich Honecker folgt dem verstorbenen Walter Ulbricht im Amt des Parteivorsitzenden nach. Horst Sinnermann löst Willi Stoph als Vorsitzenden des Ministerrates ab. Stoph wird neuer Staatsratsvorsitzender. Von dem 60-Jährigen erwarten die Bürger neue Impulse und frischen Wind, der die verkrusteten Strukturen aufbrechen soll.