Jahresrückblick 1973 Portugal führt Kriege in Afrika
In Angola, Mosambique und Guinea-Bissau kämpft die portugiesische Armee gegen Befreiungsbewegungen, die die Unabhängigkeit von Portugal anstreben.
In Angola, Mosambique und Guinea-Bissau kämpft die portugiesische Armee gegen Befreiungsbewegungen. Portugal wehrt sich gegen den Bedeutungsverlust, den die Unabhängigkeit seiner überseeischen Kolonien nach sich zöge. Verteidigung der abendländischen Kultur, Jahrhunderte altes Besitzrecht und wirtschaftliche Notwendigkeit - so rechtfertigt die Regierung ihre Kriege gegen die einheimische Bevölkerung.
Die meisten Opfer finden sich unter den Schwächsten: Zivilisten, Frauen und Kinder leiden am heftigsten unter den Grausamkeiten, die dieser Krieg ohne feste Fronten mit sich bringt. Am 10. Juli berichtet die Londoner "Times" über ein Massaker, verübt von portugiesischen Soldaten in Mosambique.
Setzen die Befreiungskämpfer zu Beginn der Kriegshandlungen noch überwiegend auf Guerillataktiken, um der Übermacht standhalten zu können, so nimmt ihre Kampfkraft im Laufe des Jahres kontinuierlich zu. Die sozialistischen Länder und Skandinavien unterstützen die Freiheitskämpfer mit Waffen, Medizin und Uniformen. Sie stellen außerdem qualifizierte Ausbilder zur Verfügung.
Mosambique erklärt daraufhin einseitig seine Unabhängigkeit von Portugal.