Jahresrückblick 1965 Die jungen afrikanischen Republiken

Stand: 06.12.2010 19:21 Uhr

Die Konflikte und Machtkämpfe in Afrika sind in diesem Jahr nicht eskaliert. Gambia wird unabhängig. Die weiße Rebellenregierung in Rhodesien sagt sich von Großbritannien los. In der Republik Kongo übernimmt General Mobutu die Regierung.

Die ehemalige britische Kolonie Gambia wird in die Unabhängigkeit entlassen. 316.000 Einwohner leben in dem westafrikanischen Land. Der Liliputstaat unternimmt zarte Modernisierungsversuche ohne die Traditionen abzulegen. Dies ist nicht in allen afrikanischen Staaten so. Die 34 Staaten, die nach 1945 unabhängig werden, die elf verbleibenden Kolonien und die vier Länder, die bereits länger selbstständig sind, können nur schwer miteinander verglichen werden.

Rhodesien

Rhodesien macht in diesem Jahr am meisten von sich reden. Der britische Premierminister Wilson reist in die Hauptstadt, um mit den abtrünnigen weißen Afrikanern zu verhandeln. Er trifft auch die Führer der vier Millionen schwarzen Rhodesier. Die weiße Minderheit von 220.000 Menschen verweigert der schwarzen Mehrheit die Gleichberechtigung.

Der rhodesische Ministerpräsident Ian Smith warnt das englische Mutterland vor einem Eingreifen und erklärt Rhodesien einseitig für unabhängig. Er löst damit britische Repressalien gegen Rhodesien aus. Der Weltsicherheitsrat verlangt wirtschaftliche Sanktionen, viele der jungen afrikanischen Republiken fordern den sofortigen Sturz der weißen Rebellen-Regierung und brechen die diplomatischen Beziehungen mit Großbritannien ab.

Kongo

In der Republik Kongo beruhigen sich die Menschen. Nach der Unabhängigkeit war es in vergangenen Jahren zu blutigen Kämpfen gekommen. Inzwischen verlaufen die Konflikte ziviler. Auf Grund der Absetzung Tschombes und der Ablehnung seines Gegenkandidaten Kimba durch das Parlament übernimmt General Mobutu die Regierung. Mobutu ist Oberbefehlshaber der Kongo-Streitkräfte.