Jahresrückblick 1963 Die Politik John F. Kennedys

Stand: 06.12.2010 17:33 Uhr

In den drei Jahren seiner Amtszeit prägt John F. Kennedy einen neuen politischen Stil. In die Zeit seiner Regierung fallen die Kuba-Krise, die Allianz mit Lateinamerika und die Etablierung eines "heißen Drahts" in den Kreml.

In den drei Jahren seiner Amtszeit prägt John F. Kennedy einen neuen politischen Stil. Nach seiner Auffassung sollen die Menschen aller Nationen die Möglichkeiten haben, frei über ihre Zukunft zu entscheiden. In Bezug auf das Moskauer Atomstopp-Abkommen fordert Kennedy drei Monate vor seinem Tod in einer Rede vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen, der Welt einen festen und dauerhaften Frieden zu geben.

Um Fortschritte im inneren Frieden des eigenen Landes bemüht sich Kennedy vergeblich. Eine Gesetzesvorlage über die Gleichberechtigung der zwölf Millionen farbigen US-Amerikaner erhitzt die Gemüter und es kommt zu gewalttätigen Ausschreitungen im Land.

Auch die politische Stabilität der Länder Lateinamerikas hat Kennedy nicht wesentlich verbessern können. Zwar schließt man 1961 die "Allianz des Fortschritts", um Südamerika vor dem Kommunismus zu bewahren, bis zu Kennedys Tod zeigt sie jedoch kaum Wirkung.

Kuba-Krise

Im Oktober 1962 gerät die Welt an den Rand eines Atomkrieges als die Sowjetunion Kuba zum Raketenstützpunkt ausbauen will. Die USA verhängen eine Blockade: Alle Schiffe, die Kuba anlaufen, werden mit Gewalt gestoppt, falls sie Offensivwaffen an Bord haben. Die Sowjetunion gibt nach. Chruschtschow hatte den jungen amerikanischen Präsidenten unterschätzt. Ihr erstes Zusammentreffen im Juni 1961 in Wien hatte keine Annäherung gebracht. Im Gegenteil: Zwei Monate später baute der Osten die Berliner Mauer. Erst nach seiner Niederlage in der Kuba-Krise steckt Chruschtschow zurück.

Der heiße Draht

Während Kennedys Amtszeit bemühen sich die USA, mit der Sowjetunion ein allgemeines Abrüstungsabkommen zu schließen. Ein Teilerfolg wird im Juli 1963 in Genf mit einem Abkommen über eine Fernschreiblinie Washington-Moskau erzielt - dem heißen Draht. Darüber können die Regierungen in Krisenzeiten direkt miteinander verhandeln. Im August unterzeichnen die USA, die Sowjetunion und Großbritannien in Moskau dann das Atomstopp-Abkommen, das alle Kernwaffenversuche, mit Ausnahme der unterirdischen, untersagt. Über hundert Länder - darunter die Bundesrepublik Deutschland - treten dem Abkommen bei.