Jahresrückblick 1972 Attentat überschattet Olympische Spiele
Am 5. September überfallen palästinensische Terroristen das Quartier der israelischen Olympiamannschaft in München. Bei einem Schusswechsel mit der Polizei sterben fünf Terroristen, ein Polizist und alle Geiseln.
Die Welt scheint in Ordnung zu sein, als sich in München Sportler aus mehr als 100 Nationen zu den 20. Olympischen Spielen der Neuzeit treffen. Der Frieden hält aber nicht lange: Am 5. September überfallen palästinensische Terroristen der Gruppe "Schwarzer September" das Quartier der israelischen Olympiamannschaft.
Sie töten zwei der Sportler und nehmen neun als Geiseln. Mit der Aktion wollen sie die Freilassung von arabischen Häftlingen aus israelischen Gefängnissen erzwingen.
Nach der Ablehnung dieser Forderung wird ihnen ein Flugzeug zur Verfügung gestellt. Auf dem Flughafen eröffnen Präzisionsschützen der Polizei das Feuer. Bei dem Schusswechsel sterben fünf Terroristen, ein Polizist und alle neun Geiseln.
Drei der Oympia-Attentäter werden aus der Haft freigepresst, als am 29. Oktober Terroristen eine Lufthansa-Maschine nach Libyen entführen. Die Passagiere werden nach Erfüllung der Forderung freigelassen.
Gleichzeitig eskaliert der Konflikt zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn. Ägypten löst sich aus der Abhängigkeit zur Sowjetunion. Am 18. Juli fordert der ägyptische Präsident Anwar As Sadat Moskau auf, alle etwa 20.000 Militärberater zurückzuziehen. Damit verliert Moskau sein Sprungbrett in der Mittelmeerregion. Im Kampf gegen Israel verbündet sich Sadat mit Libyens Militärführer Muammar al-Gaddhafi.