Jahresrückblick 1963 Abschied von Heuss und Ollenhauer
In den letzten Wochen des Jahres verliert die Bundesrepublik zwei Männer, die seit 1949 am Aufbau des Landes mitgewirkt haben: Innerhalb von zwei Tagen sterben Altbundespräsident Theodor Heuss und der SPD-Vorsitzende Erich Ollenhauer.
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In den letzten Wochen des Jahres verliert die Bundesrepublik zwei Männer, die seit 1949 am Aufbau des Landes mitgewirkt haben. Am 14. Dezember 1963 stirbt der SPD-Vorsitzende Erich Ollenhauer im Alter von 62 Jahren. Zwei Tage zuvor erliegt der Altbundespräsident Theodor Heuss im Alter von 79 Jahren einer Kreislaufschwäche.
Theodor Heuss wird 1949 als erster Präsident der Bundesrepublik vereidigt. Zehn Jahre übt er das Amt des Staatspräsidenten aus und prägt es. 1959 nimmt er Abschied von Bonn. Die letzten Jahre seines Lebens verbringt er in seiner Heimatstadt Stuttgart.
Die SPD verliert ihren Vorsitzenden
Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands verliert ihren Vorsitzenden Erich Ollenhauer an dem Tag, als sich die Parteiführung in Bad Godesberg zu einem Bundeskongress versammelt. Tief erschüttert von der Todesnachricht beendet die SPD sofort den Kongress.
Erich Ollenhauer lebte in der Partei und begleitete ihren Weg an entscheidender Stelle über Jahrzehnte. 1952 trat er die Nachfolge von Kurt Schumacher an und übernahm den Vorsitz der SPD. Er sprach 1959 mit Nikita Chruschtschow und die SPD verdankt ihm eine grundlegende Reform des Godesberger Programms. Wenige Monate vor seinem Tod wählte die sozialistische Internationale Erich Ollenhauer als ersten Deutschen zu ihrem Vorsitzenden. Am 19. Dezember erweist im das Parlament und mit ihm das ganze Land die letzte Ehre.