Jahresrückblick 1958 Innen- und Außenpolitisches
Der Bundeswirtschaftsminister Erhard begibt sich auf eine Bildungsreise nach Asien. Er spricht sich anschließend für eine deutsche Unterstützung der asiatischen Länder aus. In Prozessen gegen Nazi-Straftäter werden die Urteile gesprochen. In vier Bundesländern werden Landtage gewählt.
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Wirtschaftsminister Ludwig Erhard besucht auf einer Studienreise in Wirtschaftsfragen die Länder Asiens. Seine erste Station ist Indien.
In Südkorea trifft er mit dem Staatspräsidenten zu informativen Gesprächen zusammen. In Japan, der letzten Station der Reise, wird er zum Ehrenbürger Tokios ernannt.
Zurück in Bonn äußert er die Sorge, dass die freien Länder Asiens in der wirtschaftlichen Entwicklung ohne Hilfe der freien Welt zurückbleiben würden. Die Bundesrepublik solle alles ihr Mögliche unternehmen, um diese Länder zu unterstützen.
Nazi-Prozesse
In Ulm beginnt im April der Prozess gegen die Gestapo-Männer des Einsatzkommandos Tilsit. Die Männer werden schuldig gesprochen, sich 1941 in Litauen an der Ermordung von Juden beteiligt zu haben.
In Bonn wird der Prozess gegen die Wachleute des KZ Sachsenhausen eröffnet. Zur Hauptverhandlung sind 161 Zeugen aus dem In- und Ausland geladen.
Der Prozess gegen Erich Koch, den ehemaligen Gauleiter in Ostpreussen und Reichskommissar für die Ukraine, beginnt in Warschau. Der Angeklagte verschläft seine Verhandlung.
Landtagswahlen
Die Vorbereitungen für die vier Landtagswahlen in der Bundesrepublik laufen auf Hochtouren. In Nordrhein-Westfalen trägt die CDU den Sieg davon,der neue Ministerpräsident heißt Franz Meiers.
In Schleswig-Holstein bleibt Kai-Uwe von Hassel (CDU) Ministerpräsident. Auch in Hessen bleibt Georg-August Timm (SPD) Ministerpräsident. In Bayern bildet Hans Seidel (CSU) die neue Regierung.