Jahresrückblick 1956 Die Suezkrise
Der Angriff Israels, Großbritanniens und Frankreichs auf Ägypten Ende Oktober ist der Höhepunkt der Suezkrise. Ein Krieg rückt in bedrohliche Nähe. Die Vereinten Nationen können aber den Konflikt entschärfen und senden UN-Truppen an die ökonomisch so wichtige Schifffahrtsstraße.
¶
Im Frühjahr sieht es so aus, als sei der Suezkonflikt gelöst. Nach jahrelangen Auseinandersetzungen zwischen Großbritannien und Ägypten ziehen die britische Soldaten ab und werden von der ägyptischen Armee abgelöst. Oberst Abdel Nasser hisst die Flagge am Kanal. In einer Welle nationaler Begeisterung wird er zum Staatspräsidenten gewählt.
Im Juli beginnen die neuen Konflikte: Die Westmächte verweigern Geld für den Bau des Assuan-Staudamms, Nasser verstaatlicht daraufhin den Kanal. Die internationale Diplomatie und mehrere Konferenzen können keine Lösung herbeiführen. Großbritannien zieht Truppen im östlichen Mittelmeer zusammen. Ägypten lenkt nicht ein. Am 29. Oktober marschiert Israel auf der Sinai-Halbinsel ein. Englische und französische Fallschirmjäger springen ab. Port Said wird erobert. Moskau droht mit einem Gegenangriff.
Die Krise wird schließlich durch die Vereinten Nationen gelöst. Dabei kommt es zum Bruch der Westmächte und zur Sensation, dass die USA zusammen mit der Sowjetunion abstimmt, während England und Frankreich ein Veto einlegen. Schließlich wird eine Friedenstruppe mit Soldaten aus sieben Ländern gebildet und an den Suezkanal geflogen.
Der Krieg macht den Suezkanal unbefahrbar. Die durch den Krieg entstandenen Kosten sind so hoch, dass mehrere Assuan-Staudämme davon gebaut werden hätten können.