Jahresrückblick 1994 Frieden
Hoffnung auf Frieden gibt es auf Haiti, wo die USA intervenieren und dem Präsidenten Aristide wieder zur Macht verhelfen, in Nordirland, wo die Konfliktparteien einen Waffenstillstand vereinbaren und in Südafrika, wo Nelson Mandela die ersten demokratischen Wahlen gewinnt. Für die Friedensbemühungen der Israelis und Palästinenser wird der Nobelpreis vergeben.
Hoffnung auf Frieden in Haiti: Im September landen US-Truppen auf der Insel. Sie werden von jubelnden Haitianern als Befreier gefeiert. Der im Exil lebende Präsident Jean-Bertrand Aristide kehrt zurück. Seine Anhänger hoffen auf Frieden und Menschenrechte - und auf ein Ende der Armut.
Atempause in Nordirland: Im August erklärt die katholische IRA einen Waffenstillstand - auch die protestantischen Terrorgruppen wollen nicht mehr bomben. Ein Hoffnungschimmer nach Jahrzehnten des Terrors.
Wahlen in Südafrika: Kilometerlange Schlangen vor den Wahllokalen - zum ersten Mal hat auch die schwarze Bevölkerungsmehrheit das Stimmrecht. Nelson Mandela wird der erste schwarze Präsident des Landes. Die Apartheid hat abgedankt. Aber die junge Demokratie hat auch Gegner: Rechtsradikale Buren und die Zulu-Partei Inkatha schüren die Gewalt.
Den Friedensnobelpreis 1994 teilen sich alte Kriegsgegner: Israels Präsident Yitzhak Rabin und Palästinenserführer Jassir Arafat erhalten die Auszeichnung für ihr Engagement im Friedensprozess. Mit dem Gaza-Jericho-Abkommen wird die Formel "Land für Frieden" in einen Vertragstext gegossen und der Grundstein für einen Palästinenserstaat gelegt. Das Abkommen hat viele Gegner. Mit einem Bombenanschlag auf einen Reisebus in Tel Aviv und einem Massaker an betenden Molems in Hebron versuchen Extremisten beider Seiten, Hass zu schüren.
Ein weiterer Baustein für den Frieden in Nahost: Der jahrzehntelange Kriegszustand zwischen Israel und Jordanien wird unter US-amerikanischer Vermittlung beendet.