Jahresrückblick 1978 Außenpolitik
Der sowjetische Staatschef Breschnew und US-Präsident Carter besuchen die Bundesrepublik. Der Weltwirtschaftsgipfel bringt gute Vorsätze.
Viele Staatschef kommen 1978 nach Bonn. Der lang geplante Besuch des sowjetischen Staatschefs Leonid Breschnew, wegen schlechter Gesundheit immer wieder verschoben, findet Anfang Mai statt. Breschnew und Bundeskanzler Helmut Schmidt unterzeichnen eine Deklaration, die das Wettrüsten eindämmen soll. Außerdem wird ein Rahmenabkommen über wirtschaftliche Zusammenarbeit verabschiedet. Über den zukünftigen Status von Berlin ist allerdings keine Einigung in Sicht.
"Was immer sei, Berlin bleibt frei" reimt US-Präsident Jimmy Carter bei seinem Besuch im Juli. Das Verhältnis zwischen den USA und der Bundesrepublik sei noch nie so gut gewesen, sind sich Carter und Bundeskanzler Helmut Schmidt am Ende der Visite einig. Reibungspunkte in Wirtschafts- und Verteidigungsfragen gibt es zwar zur Genüge. Trotzdem wollen die Regierungschef die breite Grundlage an Gemeinsamkeiten nicht über den strittigen Fragen vergessen.
Auf dem Weltwirtschaftsgipfel ringen sich alle Beteiligten ein Versprechen ab: Japan und Deutschland wollen die Konjunktur ankurbeln, Inflationsländer wie Italien für Stabilität sorgen und die USA die Talfahrt des Dollar stoppen. Wegen der Wechselkursschwankungen erdenkt Schmidt ein europäisches Währungsystem und macht es den EWG-Partnern schmackhaft. Schmidt profiliert sich damit als ökonomischer Fachmann in Europa.