Jahresrückblick 1978 Volksaufstand im Iran
Nach einem Vierteljahrhundert Alleinherrschaft kann sich der iranische Schah Reza Pahlewi nur noch mit Militärgewalt an der Macht halten. Neues Idol der Massen ist der im Pariser Exil lebende Schiitenführer Ajatollah Khomeini.
Nach einem Vierteljahrhundert Alleinherrschaft kann sich der iranische Schah Reza Pahlewi nur noch mit Militärgewalt an der Macht halten. Im September wird das Kriegsrecht verhängt. Der iranische Weg vom Entwicklungsland zum Atomzeitalter endet im Volksaufstand, der Traum von einer iranischen Weltmacht ist ausgeträumt. Unterdrückung, Korruption und Polizeiwillkür sind dafür mitverantwortlich.
Neues Idol der Massen ist der im Pariser Exil lebende Schiitenführer Ajatollah Khomeini. Die Geistlichkeit, deren Einfluss unter dem Schah-Regime geringer zu werden droht, schürt die Unruhen unter dem Banner des Islam. Als Konzessionen wie die Freilassung von Häftlingen und Reformen den Volkszorn nicht besänftigten, gibt der Schah Schießbefehl. Am 8. September, dem "Blutigen Freitag", werden in Teheran hunderte von Demonstranten erschossen.