Jahresrückblick 1978 Verträge von Camp David
In Camp David unterzeichnen der ägyptische Präsident Sadat und Israels Ministerpräsident Begin Verträge für den Frieden im Nahen Osten. Israel soll mit dem Rückzug vom Sinai beginnen, außerdem soll eine autonome Verwaltung in den besetzten Gebieten geschaffen werden.
Die Verträge von Camp David spalten die arabische Welt. Im Landsitz des amerikanischen Präsidenten Jimmy Carter haben der ägyptische Präsident Anwar as-Sadat und Israels Ministerpräsident Menachem Begin am 17. September zwei Verträge unterzeichnet, die den Frieden im Nahen Osten fördern. In den Dokumenten ist ein Friedensschluss zwischen Ägypten und Israel innerhalb von drei Monaten vorgesehen. Israel soll mit dem Rückzug von der Halbinsel Sinai beginnen, der innerhalb von drei Jahren vollendet sein soll. Nach dem ersten größeren Rückzug wollen beide Staaten diplomatische Beziehungen aufnehmen.
Der zweite Vertrag behandelt den Abzug der israelischen Streitkräfte. In einer fünfjährigen Übergangsperiode soll eine autonome Verwaltung in den von Israel besetzten Gebieten im Westjordanland und Gaza geschaffen werden. Weiter sollen Ägypten, Israel, Jordanien und Vertreter der Palästinenser zu Verhandlungen zusammentreffen um den zukünftigen Status der Gebiete festzulegen. Der Bau israelischer Siedlungen soll gestoppt werden.
Die Ergebnisse von Camp David werden in Israel begeistert aufgenommen, arabische Staaten wie Jordanien und Saudi-Arabien missbilligen den Alleingang Sadats. Palästinenserführer Jassir Arafat bezeichnet den ägyptischen Präsidenten als "Verräter". Die PLO weigert sich, an Verhandlungen mit Israel teilzunehmen.
Für ihre Friedensbemühungen werden Begin und Sadat für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen.