Jahresrückblick 1970 Allende wird Präsident in Chile
Erstmals steht mit Salvador Allende ein frei gewählter Marxist an der Spitze des chilenischen Staates. Nach den Ausschreitungen in Sommer vollzieht sich der Regierungswechsel friedlich.
In Chile hat sich ein verhältnismäßig gewaltfreier Wandel vollzogen, nachdem sich die Armen und die Studenten des Landes verbündet haben und gemeinsam für eine neue Politik auf die Straße gegangen sind.
Zwar gibt es im Sommer bei Studentenunruhen Tote, doch können im Herbst die Präsidentschaftswahlen ohne nennenswerte Zwischenfälle stattfinden. Salvador Allende, Kandidat der Sozialisten Chiles, erringt dabei eine knappe Mehrheit. Sein Programm lautet "Sozialismus in Freiheit".
Die Armee respektiert die Verfassung und erkennt den Wahlsieg an.
Mit seiner ersten Amtshandlung, der Ankündigung, ausländische Unternehmen verstaatlichen zu wollen, ruft Allende indes eine Kapitalflucht hervor.