Jahresrückblick 1967 Wirtschaftskrise und Arbeitskampf
Das Schlüsselwort in der Innenpolitik heißt "Wirtschaftskrise". Die Arbeitslosigkeit steigt. In der Metallindustrie droht ein Arbeitskampf, der jedoch abgewendet werden kann. Man spricht von einer "sozialen Friedlichkeit".
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Das Schlüsselwort in der Innenpolitik heißt "Wirtschaftskrise". Zechen werden stillgelegt, die Menschen sind ohne Arbeit und die Wirtschaft befindet sich in einer Flaute. Die Große Koalition plant, mit einer mittelfristigen Finanzplanung eine Basis für die schwächelnde Wirtschaft zu legen, die sich darauf stabil entwickeln soll. Die Reformen von Wirtschaftsminister Schiller bringen nicht die erwünschten Ergebnisse.
Im Herbst droht ein Arbeitskampf. In der württembergischen Metallindustrie wird der Streik beschlossen. Im Ruhrgebiet machen die Gewerkschaften und der Ministerpräsident Kühn (SPD) Stimmung gegen die Politik der Regierung. Bundeswirtschaftsminister Schiller nimmt selbst an Einigungsversammlungen teil. Nach nächtelangen Diskussionen gibt es einen Erfolg, der Streik der Metaller wird abgewendet. Als weiterer Pluspunkt gilt, dass Streikvorhaben in anderen Bereichen nun verhindert werden. Zwar legen die Arbeiter der Gummi-Industrie kurzzeitig die Arbeit nieder, die Auswirkungen auf die Wirtschaft sind jedoch kaum spürbar. In der Bundesrepublik spricht man von einer "sozialen Friedlichkeit", die sich auch in den Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst bewährt.