CDU-Kandidat Laschet Unions-Abo aufs Kanzleramt vor dem Ende
Wenige Wochen vor der Bundestagswahl ist die Union dem Kanzleramt so fern wie lange nicht mehr. Das ist vor allem Laschets Schuld. Es kann passieren, dass die Wähler das Unions-Abo aufs Kanzleramt kündigen.
Armin Laschet hat zwar den Machtkampf um den CDU-Vorsitz knapp für sich entschieden und am Ende auch die Kanzlerkandidatur "errungen". Aber es mangelt ihm offensichtlich an der Durchschlagskraft, die Markus Söder allgemein zugetraut wurde. Und es fehlt die zündende Wahlkampfidee. Bisher war Laschet mal zaudernd - in der Pandemie. Oder zu wenig überzeugend: In der Steuerpolitik fordert die CSU einfach mal was anderes als Laschets CDU.
Schlechte Umfragewerte
Er hat auch mal schlicht unpassend agiert wie mit seinem Lacher inmitten der Flutkatastrophe. Und er hat unangenehme Altlasten - Stichwort Plagiat. Das alles sagt wenig bis nichts über Laschets Befähigung für das höchste Regierungsamt im Staat. Doch es kratzt an dem, was die Menschen ihm zutrauen: das Kanzleramt offenbar immer weniger.
Dagegen wünschen sich zuletzt kaum für vorstellbar gehaltene 30 Prozent der Menschen in Deutschland eine Bundesregierung unter Führung der SPD - Gleichstand mit CDU/CSU. Richtig weh tun dürften der Union aber die 41 Prozent für Olaf Scholz, wenn der Kanzler direkt gewählt würde. Bei Laschet sind es laut ARD-DeutschlandTrend nur noch magere 16 Prozent.
Kanzleramt so fern wie lange nicht
Wenige Wochen vor der Bundestagswahl ist das Kanzleramt für die Union so fern wie lange nicht. Das für unmöglich Gehaltene wird zunehmend möglich: eine Regierung ohne CDU und CSU. Es kann passieren, dass die Wählerinnen und Wähler das Unions-Abo aufs Kanzleramt kündigen. Einer warnt davor schon lange: Markus Söder. Aber der sollte ja nicht Kandidat werden. Damit muss die Union nun leben.
Kommentare geben grundsätzlich die Meinung des jeweiligen Autors oder der jeweiligen Autorin wieder und nicht die der Redaktion.