Deutsches WM-Aus Ein Turnier der verpassten Chancen
Nach dem Titelgewinn 2014 strahlte der deutsche Fußball-Stern. Nun, acht Jahre später, steht der DFB vor einem Scherbenhaufen. Nicht nur auf dem Platz wurden in Katar reihenweise Chancen liegen gelassen.
Statt WM-Titel vorzeitig ab zum Flughafen. Das einst als Turnier-Mannschaft gefürchtete deutsche Team packt leise die Koffer. Vorrundenaus. Es ist schon wieder passiert, wie 2018, als damals die Fußball-Giganten Mexiko und Südkorea einfach zu stark waren.
Und jetzt: die nächste totale Blamage. Wie geht es den Fußball-Interessierten, den Fans? Tut das alles weh? Mir eher nicht. Die emotionale Distanz zu dieser Katar-WM und auch zur deutschen Nationalmannschaft ist enorm.
Natürlich hätte ich mir im weiteren Verlauf nochmal ein Duell mit Messi und den Argentiniern gewünscht. Oder ein Aufeinandertreffen mit Brasilien und Neymar. Aber im Konzert der Großen würde die DFB-Auswahl wohl eher nur stören. Da gehört sie aktuell einfach nicht hin.
DFB-Image ist in den Keller gerauscht
Was bleibt jetzt hängen von Katar 2022? Nichts nachhaltiges. Das sportliche Abschneiden war ein Desaster. Und auch das Einknicken des DFB vor der FIFA im One-Love-Binden-Drama war mehr als traurig. Dieses Turnier war eines der verpassten Chancen und eines der verpassten großen Gesten.
Das Image unserer Nationalmannschaft, dass 2014 nach dem Titelgewinn noch hoch über den Wolken schwebte, ist mittlerweile in den Keller gerauscht. Wenn wir uns so in 10 bis 20 Jahren selber fragen: Wie war eigentlich diese WM in Katar aus deutscher Sicht? Dann würde die Geste der deutschen Spieler vor der Japan-Partie passen: Einfach die Hand vor den Mund halten.
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