Im Alter von 87 Jahren Eva-Maria Hagen ist gestorben
Vor allem in der DDR feierte Eva-Maria Hagen Erfolge am Theater und beim Film. Für ihre Verdienste um die deutsche Sprache wurde sie mit der Carl-Zuckmayer-Medaille geehrt. Nun ist sie im Alter von 87 Jahren gestorben.
Die Schauspielerin, Autorin und Sängerin Eva-Maria Hagen, Mutter der Musikerin Nina Hagen, ist im Alter von 87 Jahren gestorben. Das teilte das Management ihrer Tochter mit. Hagen feierte in der DDR Erfolge auf der Theaterbühne und vor der Filmkamera. Nach dem Mauerfall übernahm sie auch mehrfach Gastrollen in öffentlich-rechtlichen Produktionen wie dem "Großstadtrevier" oder in der ARD-Serie "Der Dicke".
Nach ihrer Ausbürgerung aus der DDR baute sich Hagen zudem eine Karriere als Chansonsängerin und Autorin auf. Zudem war sie als Synchronsprecherin tätig.
Die "Brigitte Bardot der DDR"
Geboren wurde Eva-Maria Hagen am 19. Oktober 1934 in Költschen an der Warthe. In ihrer Jugend machte Hagen zunächst eine Lehre als Maschinenschlosserin. Doch 1952 begann sie ihr Schauspielstudium im damaligen Ost-Berlin. Bereits ein Jahr später stand sie im Stück "Katzengraben" von Erwin Strittmatter auf der Bühne des Berliner Ensembles - unter der Leitung von Bertolt Brecht.
Es folgten weitere Engagements in der Theaterwelt - unter anderem am Maxim-Gorki-Theater - und Anfang der 1960er-Jahre gehörte Hagen zu den Gründungsmitgliedern des Schauspiel-Ensembles des Fernsehfunks Berlin-Adlershof. Schließlich gelang Hagen auch der Sprung zum Film: 1957 gab sie ihr Debüt in "Vergesst mir meine Traudel nicht". Nicht einmal zehn Jahre später sollte sie bereits in etwa 50 Film- und Fernsehproduktionen mitgewirkt haben, die ihr den Ruf der "Brigitte Bardot der DDR" verschaffen.
Eva-Maria Hagen mit ihrer Tochter Nina (rechts) und ihrer Enkelin Cosma Shiva Hagen.
Hagen wird DDR-Staatsbürgerschaft entzogen
1965 begegnete Hagen dem Liedermacher Wolf Biermann, der nur ein halbes Jahr nach diesem Kennenlernen mit einem Auftrittsverbot in der DDR belegt wurde. Im Zuge der Bekanntschaft mit Biermann geriet auch Hagen ins Visier der DDR-Führung, was einen Prozess wegen "Staatsverleumdung" zur Folge hatte, ebenso wie nur noch kleine Theater-Engagements. 1977 wurde Hagen die Staatsbürgerschaft der DDR entzogen.
Hagen geht mit ihrer Tochter Catherina, die sich später Nina nennen sollte, nach Hamburg. Das Kind stammt aus Ehe mit dem Schriftsteller und Drehbuchautor Hans Oliva-Hagen.
Mit Carl-Zuckmayer-Medaille geehrt
Nach dem Verlassen der DDR setzte Hagen ihre Laufbahn mit kleineren Rollen in Film und am Theater fort. Mit Biermann stand sie als Sängerin gemeinsam auf der Bühne. 1998 kann sie unter anderem einen großen Erfolg mit ihrem autobiografischen Buch "Eva und der Wolf" feiern, für das sie 1999 die Carl-Zuckmayer-Medaille für Verdienste um die deutsche Sprache erhielt. In den Jahren 2000 und 2005 folgten mit "Evas schöne neue Welt" und "Eva jenseits vom Paradies" weitere Biografien Hagens.