Die Met Gala gilt als prestigeträchtigste und glamouröseste Mode-Veranstaltung der Welt. Die "größte Nacht der Mode" eröffnet die jährliche Ausstellung des Costume Institute in New York – im diesen Jahr lauten Thema der Gala und der Ausstellung: Lagerfeld.
Karl Lagerfeld gehört zu den bekanntesten Modedesignern der Welt. Er ist jung nach Paris gegangen und blieb dort bis zu seinem Tod 2019. Sein Handwerk war das Zeichnen, seine Inspiration "alles", seine Leidenschaft: Bücher. 300.000 soll er besessen haben.
Vogue-Chefredakteurin und Lagerfeld-Vertraute Anna Wintour schrieb in ihrem Magazin: Der Titel der Ausstellung " 'A Line of Beauty' ist eine Anspielung auf den Maler William Hogarth. Er war der Meinung, dass eine virtuose Linienführung mehr Energie und Leben habe als eine gerade Linie. Ich kann mir keine bessere Metapher für den revolutionären Einfluss vorstellen, den Karl auf die Mode hatte." Hier spricht sie während der Auftaktverantstaltung zu Ausstellung.
Etwas Konkreter umreißt Kurator Andrew Bolton das Konzept der Ausstellung: Lagerfeld "hat alles skizziert. Er sagte immer, er habe zeichnen können, bevor er sprechen oder gehen konnte. Es war seine primäre Form der Kommunikation. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht also die Entwicklung von Karls zweidimensionalen Zeichnungen zu dreidimensionalen Kleidungsstücken."
Bolton fügt hinzu, er dachte immer, dass Lagerfelds Zeichnungen sehr spontan und fast impressionistisch seien. "Aber in Wirklichkeit waren sie extrem präzise, fast mathematisch. Wir konnten es nicht sehen, weil wir nicht geschult sind, aber seine Schneider:innen wussten bis auf den Millimeter genau, was jede Linie bedeutete."
Dieses Kleid stammt aus der Chanel-Kollektion 2019. Für Chanel arbeitete er seit 1982 und blieb dem Haus bis 2019 treu.
Seine Karriere begann er in den 50er Jahren bei Balmain und Patou. Bis er 1963 künstlerischer Direktor bei Chloé wurde.
Hier blieb er bis 1978 und arbeitete ab den 80er Jahren frei für die Marke.
Seit den 80er Jahren war Lagerfeld außerdem für ein weiteres Modehaus tätig: Fendi mit Sitz in Rom. Für Lagerfeld kein Problem, der auf fast alles und vor allem auf (vermeintliche) Widersprüche stest eine Antwort parat hatte: "Chanel ist meine französische Seite, Fendi ist meine italienische."
Die heutige Chefdesignerin Silvia Venturini-Fendi resümierte nach seinem Tod: "Die Verbindung zwischen Karl Lagerfeld und Fendi ist die längste Liebesgeschichte der Mode, sie wird unser ganzes Leben halten ... Er wird schmerzlich vermisst.“
Ironische Gestaltung des Eingangbereichs zur Ausstellung im Metropolitain Museum of Art: Lagerfeld erwähnte immer wieder, dass Mode im Museum fehl am Platze sei: "Mode ist keine Kunst – Mode gehört auf die Straße, auf den Körper von Frauen, auf den Körper von Männern."
Zu sehen sind neben Chanel-Klassikern, ...
auch bunte Muster von Fendi.
Seine eigene Linie "Karl Lagerfeld" darf genauso wenig fehlen...
wie die persönlichen Style-Elemente, die wie Insignien des "großen Karls" wirken. Die Ausstellung läuft vom 5. Mai bis 16. Juli.
Auf der Met-Gala wurde sich sehr viel Mühe gegeben, dem Designer und seinem Schaffen gerecht zu werden. Schauspieler Ke Huy Quan hält sich an den Meister selbst.
Schwarz-weiß war die bestimmende Farbgebung: Hier Soul-Star und Mode-Ikone Janelle Monáe.
Auch Schauspielerin Michelle Yeoh kam nicht dran vorbei.
Im Partner-Look und fast schon bunt: Modedesigner Raul Lopez und Model Paloma Elsesser.
Kaum zu erkennen Sängerin Rihanna, zusammen mit ihrem Partner dem Musiker ASAP Rocky.
Marken-Mix bei Schauspielerin Anne Hathaway: sie trug eine Kombination des ikonischen Sicherheitsnadel-Kleids von Versace mit Stoffanleihen von Chanel. "Für Anne wollte ich ein Kleid entwerfen, das einen Austausch zwischen Karl und Versace zelebriert", so Donnatella Versace - hier links im Bild.
Jered Litho kam im Kostüm der Katze und langjährigen Lagerfeld-Begleiterin Choupette. Ihr vermachte der Modemacher einen Teil seines Vermögens.