Mick Jagger 80 Jahre - und noch lange nicht genug
Rampensau, Idol, Rock-Legende: Kaum ein Musiker hat einen solchen Kultstatus erlangt wie Mick Jagger, der seit den 1960ern mit den "Rolling Stones" Musikgeschichte schreibt. Und die ist für den Frontman auch mit 80 Jahren längst nicht zu Ende geschrieben.
Alles fing so richtig an mit diesem Song - "I can't get no satisfaction". Dem Ruf nach mehr, nach dem Leben, eine Hymne, ein Aufschrei. 1965 war das, der erste Nummer-1-Hit in den USA - der internationale Durchbruch für die Rolling Stones.
"Das war ein großer Moment. Das war unsere Wiedererkennungsmelodie, Kontroverse, Sexualität. Du brauchst diesen Song, den jeder wiedererkennt", sagte Frontmann Mick Jagger jüngst in einem Interview mit der BBC.
Eher durch Zufall, weil eine andere Band ausfiel, konnten Keith Richards, Brian Jones, Mick Jagger und die anderen Bandmitglieder, die sie angeworben hatten, am 12. Juli 1962 im Marquee auftreten. Ihren Namen hatten sie sich nach dem Song von Muddy Waters gegeben. Wie genau die Besetzung an diesem Abend auf der Bühne war und was gespielt wurde, ist unbekannt - eines der Mysterien rund um die Stones.
Jagger lädt zu großer Geburtstagsparty
Auch zum 80. Geburtstag erweckt der Rock-Greis den Anschein, längst noch nicht genug zu haben vom Leben, von der Rockmusik. Eine riesige Party soll es geben zum runden Geburtstag: Der Star hat einen botanischen Garten im Londoner Stadtteil Chelsea gemietet, wie die Zeitung "The Sun" berichtete. 300 Gäste werden erwartet, darunter die Mitglieder der Stones, Freunde, Kinder, Ex-Frauen und Jaggers 36-jährige Freundin, die Tänzerin Melanie Hamrick.
Mick Jagger wurde 1943 in Dartford in der britischen Grafschaft Kent geboren. Er spielte schon an der Schule mit seinem Kumpel und dem heutigen Leadgitarristen der Rolling Stones, Keith Richards, zusammen in einer Band. Zunächst viele Cover-Versionen, Blues, dann der Durchbruch. Unzählige Hits produzierten die Stones.
Schon zu Schulzeiten spielten Mick Jagger und Keith Richards, hier gemeinsam im Jahr 2005, in einer Band.
Eine unverwechselbare Stimme
Der Erfolg hatte und hat viel mit Jagger zu tun: seinem Organisationstalent, seiner Disziplin, seiner Musikalität - und seiner Stimme, die so unverkennbar ist.
Was Jagger selbst - vielleicht britisches Understatement - ganz anders sieht. Diese Stimme sei nicht besonders, er treffe die Töne immerhin noch so wie mit 19 Jahren. Die Stimme mache halt ihren Job, sagte der nun 80-Jährige in einem Interview.
Tina Turner und Mick Jagger 1985 beim "Live-Aid"-Konzert in Philadelphia.
Eine echte Rampensau
Doch Jagger war noch viel mehr als diese besondere Stimme: Organisator, Musiker, Tänzer. Geschminkt, immer auffällig gekleidet. Eine Rampensau, ein Frontmann, der immer noch Vorbild für andere Musiker sei, sagt der Musikexperte Phil Alexander:
Es gibt keinen Frontmann, der nicht studiert hat, wie Mick Jagger auf der Bühne auftritt. Aber keiner kann es besser machen als Mick!
Und an Rente ist derzeit nicht zu denken. Jagger ist unterwegs zwischen London und New York, wo seine Freundin mit dem gemeinsamen Sohn lebt, und Frankreich. Und an einem neuen Album arbeiten die Stones auch. In einem Song spielt Paul McCartney Bass.