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UNESCO-Welterbeliste Höhlenkloster, Planetarium und eine Folterstätte

Stand: 20.09.2023 17:53 Uhr

Das UNESCO-Komitee hat 42 neue Stätten in die Welterbeliste aufgenommen. Das reicht von einem Nationalpark in Ruanda bis zum ältesten kontinuierlich betriebenen Planetarium der Welt. Eine Auswahl.

Wasserfall im Nyungwe-Nationalpark in Ruanda

Ein neues Naturparadies auf der Liste des UNESCO-Welterbes: Im Nyungwe-Nationalpark in Ruanda finden sich einzigartige Berg- und Bambuswälder, Savanne und hoch gelegene Feuchtgebiete. Neben vielen endemischen Pflanzen-, Vogel- und Amphibienarten gibt es dort auch zahlreiche Primaten, darunter Schimpansen und Angola-Mantelaffen, aber auch die bedrohten Eulenkopf- und Goldmeerkatzen.

Das Gebäude der Escuela de Mecanica de la Armada in Buenos Aires

Ebenfalls neu auf der Liste ist ein ehemaliger Ort des Grauens: Das frühere Foltergefängnis ESMA in Buenos Aires erinnert an die Schrecken der argentinischen Militärdiktatur. Um das Jahr 1979 folterten, vergewaltigten und ermordeten Offiziere der argentinischen Marine und ihre Untergebenen hier mehr als 5.000 Menschen. Viele in Gefangenschaft geborene Kinder wurden ihren Eltern entrissen und wuchsen bei fremden Familien auf.

Berge in der griechischen Kulturlandschaft Zagori

Die Kulturlandschaft von Zagori liegt im Nordwesten Griechenlands ist nun besonders geschützt. Sie ist von kleinen Dörfern, auch Zagorochoria genannt, und deren traditioneller Architektur geprägt. Kalksteinmauern und gepflasterte Trockensteinwege bestimmen das Bild. Häufig um einen zentralen Platz mit einer Platane errichtet, liegen die Orte inmitten von Wäldern.

Zwei Menschen stehen in einer Höhle.

Auch neu auf der Welterbe-Liste: Die Höhlen und der evaporitische Karst im italienischen Nordapennin. Das ausgedehnte Gipskarstgebiet weist über 900 Höhlen auf, darunter einige der tiefsten Gipshöhlen der Welt, die bis zu 265 Meter unter die Erdoberfläche reichen. Erste wissenschaftliche Arbeiten befassten sich bereits im 16. Jahrhundert mit dem Gebiet.

KanadischeInsel Anticosti

Sie ist eine der weltweit bedeutendsten geologischen Fundstätten und nun auch Welterbe: die kanadische Insel Anticosti im Sankt-Lorenz-Golf. Ihre mächtigen Gesteinsschichten geben Aufschluss über Ursachen und Folgen des ersten großen Artensterbens vor rund 450 Millionen Jahren. 

Das Planetarium  Eise Eisinga in Franeker

Ebenfalls neu aufgenommen ist das Königliche Eise-Eisinga-Planetarium im niederländischen Franeker. Es ist das älteste kontinuierlich betriebene Planetarium der Welt. Zwischen 1774 und 1781 in einem bescheidenen Stadthaus errichtet, zeigt es bis heute präzise die Positionen von Sonne, Mond, Erde und den fünf anderen damals bekannten Planeten Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn an. 

Antiek Doppelstadt Si Thep in Thailand

Und auch in Thailand gibt es ein neues Welterbe: Die antike Doppelstadt Si Thep, die Tempelruine Khao Klang Nok und das Höhlenkloster Khao Thamorrat sind außergewöhnliche Zeugnisse der Dvaravati-Kultur, die vom 6. bis 10. Jahrhundert in Zentralthailand florierte. Gemeinsam zeigen die drei Stätten den immensen Kulturaustausch der Dvaravati mit Indien, dem Hinduismus sowie dem Theravada- und Mahayana-Buddhismus. 

Hügel und Bäume in Ohio

In den USA wurden die zeremoniellen Stätten von Hopewell in die Welterbe-Liste aufgenommen. Die acht monumentalen Hügel und Erdwerke im US-Bundesstaat Ohio wurden vor 2.000 bis 1.600 Jahren errichtet und zeugen von der indigenen Hopewell-Kultur. Die Monumente dienten zeremoniellen Zwecken und wurden von der verstreut lebenden Bevölkerung gemeinsam entlang der Nebenflüsse des Ohio River errichtet.

Die Sonne scheint über der Alten Synagoge in Erfurt.

Bereits am Sonntag war das jüdisch-mittelalterliche Erbe Erfurts in die Welterbe-Liste aufgenommen worden. Die Alte Synagoge, die Mikwe - ein jüdisches Ritualbad - und das Steinerne Haus sind die 52. Welterbestätte in Deutschland.