Ein Mann läuft über eine leere Straße in der chinesischen Großstadt Changchun während des Corona-Lockdowns.
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Corona-Pandemie ++ China weitet Lockdown aus ++

Stand: 20.03.2022 22:02 Uhr

Angesichts steigender Infektionszahlen haben Chinas Behörden für Millionen weitere Menschen einen Lockdown verhängt. Der Lehrerverband warnt vor "Durchseuchung" von Schulen. Die Entwicklungen vom Sonntag zum Nachlesen.

20.03.2022 • 22:02 Uhr

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Während in Deutschland weitgehende Lockerungen bei den Corona-Maßnahmen beschlossen worden sind, sollen diese in Österreich wieder verschärft werden. Ab Mitte kommender Woche werde im Nachbarland wieder eine Pflicht zum Tragen von FFP2-Masken in Innenräumen gelten, kündigte Gesundheitsminister Johannes Rauch laut der Nachrichtenagentur APA an. Eine entsprechende Verordnung soll demnach bis Mittwoch vorliegen. Österreich hatte am 6. März trotz weiterhin hoher Infektionszahlen seine Corona-Beschränkungen weitgehend aufgehoben. Die Pflicht, eine FFP2-Maske zu tragen, wurde unter anderem auf Krankenhäuser, öffentliche Verkehrsmittel und die Kundenbereiche lebensnotwendiger Geschäfte beschränkt.

Rund ein halbes Jahr nach dem tödlichen Schuss auf einen Tankstellen-Mitarbeiter in Idar-Oberstein muss sich der mutmaßliche Täter von morgen an wegen Mordes vor dem Landgericht Bad Kreuznach verantworten. Laut Anklage soll der 50-Jährige den 20 Jahre alten Mitarbeiter Mitte September 2021 getötet haben, nachdem dieser den Kunden mehrfach auf die coronabedingte Maskenpflicht hingewiesen hatte. Die Tat hatte bundesweit für Entsetzen gesorgt.

Nach Gerichtsangaben sind bislang 13 Verhandlungstermine bis Mitte Mai geplant. Der Anwalt des Angeklagten hat angekündigt, sein Mandant werde im Prozess ein Geständnis ablegen und seine Reue ausdrücken. Ob die Mordmerkmale Heimtücke und niedrige Beweggründe erfüllt sind, werde die Beweisaufnahme ergeben, sagte er weiter. "Dagegen werden wir uns verteidigen."

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) bleibt nach einer Corona-Infektion vorerst in Israel. Die israelischen Behörden hätten Wüst zwar mitgeteilt, dass er nach den Vorgaben der örtlichen Gesundheitsbehörden als genesen gelte, sagte eine Sprecherin der Staatskanzlei. Wüst habe jedoch entschieden, sich an den in Nordrhein-Westfalen und Deutschland geltenden, strengeren Regeln zu orientieren. Ihm gehe es weiterhin gut. Wann der NRW-Regierungschef nach Deutschland zurückkehrt, teilte die Staatskanzlei nicht mit.

Mehrere Tausend Menschen haben in Dresden für ein Ende aller Corona-Maßnahmen demonstriert. Dazu hatte die Initiative Querdenken 351 aufgerufen und einen "Freedom Day" gefordert. Angemeldet waren nach Angaben der Stadt 4000 Teilnehmer. Die Polizei wollte die genaue Zahl nicht beziffern, bestätigte aber die Schätzung von mehreren Tausend. Auf Plakaten sprachen sich die Demonstranten etwa gegen eine Corona-Impfpflicht aus. Auf einem Banner hieß es: "Coronamaßnahmen beenden: Kretschmer verhaften!" Zudem wurden Russland-Fahnen geschwenkt - offensichtlich aus Solidarität mit dem Land, das derzeit in der Ukraine Krieg führt.

Tausende Menschen demonstrieren in Dresden gegen die Corona-Maßnahmen.

Tausende Menschen haben in Dresden gegen die Corona-Maßnahmen demonstriert.

Die Rückkehr von Fußballprofi Christian Eriksen zur dänischen Nationalmannschaft verzögert sich wegen einer Corona-Infektion um einige Tage. Zwar wird der 30-Jährige nicht wie geplant am Montag zum Team reisen, sein Länderspiel-Comeback soll der 30-Jährige dennoch wie geplant am kommenden Samstag geben.

20.03.2022 • 13:02 Uhr

Lockdowns in China ausgeweitet

Angesichts steigender Infektionszahlen und der ersten Corona-Toten seit mehr als einem Jahr haben Chinas Behörden für Millionen weitere Menschen einen Lockdown verhängt. In Jilin, der zweitgrößten Stadt der gleichnamigen nordöstlichen Provinz, sollen ab Montagabend etwa 4,5 Millionen Menschen ihre Häuser drei Tage lang nicht mehr verlassen, wie die örtlichen Behörden mitteilten.

In der Provinzhauptstadt Changchun werden die Corona-Restriktionen ebenfalls für drei Tage verschärft. Seit dem 11. März durften die neun Millionen Einwohner der Stadt nur alle zwei Tage ihre Wohnung verlassen, um Lebensmittel einzukaufen. Nun soll vorerst nur noch medizinisches und anderes zur Pandemie-Bekämpfung notwendiges Personal nach draußen gehen dürfen. Von den mehr als 4000 Corona-Neuinfektionen, die am Sonntag in China registriert wurden, wurden zwei Drittel in der an Russland und Nordkorea grenzenden Provinz Jilin nachgewiesen. Am Samstag hatte die Volksrepublik in Jilin ihre ersten zwei Corona-Toten seit mehr als einem Jahr verzeichnet.

20.03.2022 • 12:59 Uhr

Hongkong: Lam erwägt Lockerungen

Hongkong will angesichts eines Abwärtstrends bei den Corona-Zahlen eine Lockerung der wegen der Infektionslage erlassenen Abstandsregeln in Erwägung ziehen. Anfang März hatte die chinesische Stadt und Sonderverwaltungszone mehr als 50.000 Corona-Infektionen an einem Tag verzeichnet, am Samstag wurden nach Angaben der Behörden 16.583 Fälle registriert. Regierungschefin Carrie Lam erklärte: "Nachdem wir den Höhepunkt, den Sie hier gesehen haben, durchlaufen haben... denke ich, dass eine verantwortungsbewusste Regierung diese Maßnahmen regelmäßig und energisch überprüfen sollte, um festzustellen, ob es Raum für Anpassungen gibt." Lam sagte, sie wolle die Ergebnisse einer solchen Überprüfung am Montag vorlegen.

Hongkong hat in der Pandemie mehr als eine Million Ansteckungen mit dem Coronavirus verzeichnet. Den Daten vom Samstag zufolge gab es insgesamt 5437 Corona-Todesfälle - mehr als in Festland-China, wo die Zahl der Toten mit 4638 angegeben wurde.

Nach einer Änderung des Infektionsschutzgesetzes fallen ab heute einige Corona-Schutzmaßnahmen weg. Ist das neue Infektionsschutzgesetz verantwortungslos oder sind die Lockerungen der richtige Schritt in Richtung einer neuen Normalität? Was die Zahlen verraten und wie Experten auf die Lage blicken:

Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, warnt angesichts der steigenden Corona-Zahlen vor einem schnellen Wegfall der Maskenpflicht an den Schulen. Damit würden die Schulen "zur Durchseuchung freigegeben", sagte Meidinger dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". "Mir bereitet es große Sorgen, wie schnell die Maskenpflicht in den Schulen in vielen Bundesländern jetzt wegfällt - und das, obwohl wir uns noch immer mitten in der Omikron-Welle befinden und die Infektionszahlen wieder steigen."

Besonders problematisch sei das Ende der Maskenpflicht, wenn gleichzeitig auch noch die Testpflicht an den Schulen in einigen Bundesländern stark eingeschränkt oder beendet werde, kritisierte der Verbandspräsident. Ein zu schnelles Ende der Vorsichtsmaßnahmen nehme auch keine Rücksicht auf Kinder mit Vorerkrankungen und auf Familien mit Risikopersonen im Haushalt oder engeren Umfeld.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 131.792 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das sind 14.815 Fälle weniger als am Sonntag vor einer Woche, als 146.607 positive Tests gemeldet wurden. Insgesamt liegt damit in Deutschland die Zahl der bestätigten Infektionen bei mehr als 18,68 Millionen.

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 1708,7 von 1735 am Vortag. 49 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 126.916.

Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Reiner Hoffmann, fordert eine rasche Rücknahme von Corona-Lockerungen. "Wir haben Rekord-Inzidenzen, und im Herbst kann sich die Lage noch einmal verschlechtern", sagte Hoffmann den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Ich plädiere dafür, das Infektionsschutzgesetz und auch die Covid-Arbeitsschutzverordnung rasch nachzuschärfen. Wir dürfen nicht riskieren, dass der Arbeitsplatz wieder zu einem Infektionsherd wird."

Hoffmann betonte: "Unter den Bedingungen der Pandemie sollte die Homeoffice-Pflicht beibehalten werden." Zwar hielten viele Unternehmen über den 20. März hinaus auf der Basis von Betriebsvereinbarungen am Homeoffice fest. Allerdings gebe es auch Unternehmen, die Homeoffice partout nicht wollten. "Deshalb brauchen wir die Verpflichtung."

Nach mehreren Monaten fallen in Deutschland erste bundesweite Corona-Schutzauflagen weg. Fürs Zugfahren mit der Deutschen Bahn werden von diesem Sonntag an keine 3G-Nachweise als Geimpfte, Genesene oder Getestete mehr benötigt, wie das Infektionsschutzgesetz nunmehr festlegt. Die Maskenpflicht im öffentlichen Nah- und Fernverkehr gilt aber weiter. Aufgehoben ist nun auch die gesetzliche Verpflichtung zu 3G-Zutrittsnachweisen am Arbeitsplatz. Künftig sollen die Unternehmen selbst die Gefährdungslage einschätzen und in betrieblichen Hygienekonzepten Schutzmaßnahmen festlegen können.

Das Ende dieser 3G-Regeln gehört zu Änderungen der bundesweiten Rechtsgrundlage, die der Bundestag mit Stimmen der Ampel-Koalition am Freitag beschlossen hatte. Damit sind den Ländern nur noch wenige allgemeine Schutzvorgaben etwa zu Masken und Tests in Einrichtungen für gefährdete Gruppen wie Pflegeheimen und Kliniken möglich. Für regionale "Hotspots" können aber weitergehende Beschränkungen kommen, wenn das Landesparlament für diese eine besonders kritische Corona-Lage feststellt. Alle Länder wollen noch eine Übergangsfrist nutzen und bisherige Regeln bis längstens 2. April aufrechterhalten.

Bahnreisende müssen ab Sonntag keinen 3G-Nachweis mehr vorweisen. Myanmar öffnet nach rund zwei Jahren wieder seine Grenzen für ausländische Touristen. Der Liveblog vom Samstag zum Nachlesen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 20. März 2022 um 09:00 Uhr.