Passagiere mit Mund-Nasen-Schutz fahren mit der Prager Straßenbahn.
Liveblog

Coronavirus-Pandemie ++ Tschechien: Keine Maskenpflicht in Bus und Bahn ++

Stand: 10.04.2022 23:06 Uhr

Tschechien hebt die FFP2-Maskenpflicht in Bus und Bahn zum Gründonnerstag auf. Trotz eines Lockdowns breitet sich in Shanghai das Coronavirus weiter aus. Alle Entwicklungen im Liveblog vom Sonntag zum Nachlesen.

  • Trotz Lockdown: Corona breitet sich in Shanghai weiter aus
  • RKI meldet 55.471 Neuinfektionen, Inzidenz bei 1079,9
  • Tschechien: Keine Maskenpflicht mehr in Bus und Bahn
  • Indien bietet Booster für alle Erwachsene an
  • Gescheiterte Impfpflicht: Kretschmann kritisiert Regierung
10.04.2022 • 23:06 Uhr

Ende des Liveblogs

Das war es für heute. Vielen Dank für Ihr Interesse.

Tschechien hebt die wegen der Corona-Pandemie eingeführte FFP2-Maskenpflicht in Bus und Bahn zum Gründonnerstag auf. Die Lage in den Krankenhäusern verbessere sich stetig, und die Zahl der positiven Fälle gehe zurück, sagte Gesundheitsminister Vlastimil Valek im öffentlich-rechtlichen Fernsehen CT. Rechtzeitig vor der Oster-Reisesaison hatte die liberalkonservative Regierung bereits alle Corona-Einreiseregeln auslaufen lassen. In Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen gilt die Maskenpflicht vorerst weiter. Binnen sieben Tagen gab es nach jüngsten Zahlen 295 Corona-Neuinfektionen je 100.000 Einwohner.

In der chinesischen Wirtschaftsmetropole Shanghai breitet sich das Coronavirus immer weiter aus. Am Sonntag meldeten die Behörden knapp 25.000 lokal übertragene Infektionen. Gut 1000 Fälle mit Symptomen zählten die Behörden, hinzu kamen knapp 24.000 asymptomatische Fälle. Shanghai ist wegen des Ausbruchs in einem scharfen Lockdown, der die Wirtschaft bremst.

Auch am Wochenende waren die Straßen in der Metropole, in der 26 Millionen Menschen wohnen, erneut wie leergefegt. Nur mit Sondergenehmigung dürfen Einwohner ihre Wohnungen verlassen. Viele Supermärkte sind geschlossen, und Tausende Kuriere können nicht arbeiten. Immer mehr Bürger äußern deswegen Sorgen zur Lebensmittelversorgung, teilweise auch zum Zugang zu medizinischen Gütern. In Videos, die im Internet kursieren, sind Anwohner zu sehen, die lautstark mit Sicherheitsleuten streiten, weil sie Lebensmittel brauchen.

Die indischen Behörden haben das Angebot einer Impfauffrischung gegen Corona auf alle Erwachsenen ausgeweitet. Die Auffrischung könnten Menschen erhalten, die mindestens neun Monate zuvor die Zweitimpfung bekommen haben, teilte das Gesundheitsministerium mit. Das kostenlose Angebot in Impfzentren der Regierung bleibe jedoch auf Angestellte in besonders gefährdeten Bereichen und Menschen über 60 beschränkt.

Indien hat im Unterschied zu vielen anderen Ländern fast ausschließlich das Mittel des Herstellers Astrazeneca verimpft, das vom indischen Hersteller Serum Institute produziert wird.

Bislang sind in Indien den Angaben zufolge etwa 83 Prozent der Menschen über 15 vollständig geimpft. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Indien mit seinen knapp 1,4 Milliarden Einwohnern ist stark zurückgegangen. Zuletzt meldete das Gesundheitsministerium 1054 Fälle in 24 Stunden.

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist weiter gesunken. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) hat mitgeteilt, dass der Wert nun bei 1097,9 liegt. Am Vortag hatte er 1141,8 betragen, vor einer Woche lag er noch bei 1457,9. Der Wert beziffert die Zahl der Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner im Zeitraum von sieben Tagen. 

Wie das RKI unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter mitteilte, lag die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen binnen 24 Stunden heute bei 55.471 - nach 150.675 am Vortag und 74.053 Neuinfektionen vor einer Woche. Die Gesamtzahl der registrierten Ansteckungsfälle in Deutschland seit Beginn der Corona-Pandemie erhöhte sich auf 22.647.197. Binnen 24 Stunden wurden laut RKI zudem 36 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Toten in Deutschland stieg damit auf 131.715.

Am Wochenende werden in der Regel weniger Fallzahlen gemeldet, unter anderem weil weniger getestet wird.

Nach dem Scheitern einer Corona-Impfpflicht hat Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann die Bundesregierung um Kanzler Olaf Scholz kritisiert. "Ganz offensichtlich hat es an Führung gefehlt", sagte der Grünen-Politiker dem Berliner "Tagesspiegel". Kretschmann hatte mit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bereits im November auf die Einführung einer Impfpflicht gedrängt. "Das wäre der richtige Zeitpunkt gewesen, doch die Politik hat dieses Momentum nicht genutzt", kritisierte der Regierungschef, ohne Scholz namentlich zu nennen. "Dann ist die Impfpflicht zerredet worden und am Ende ist sie gescheitert, obwohl es im Parlament eine Mehrheit dafür gibt."

Der von Scholz und Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) unterstützte Kompromiss für eine Impfpflicht ab 60 Jahren war am Donnerstag im Bundestag durchgefallen - auch die meisten Abgeordneten der mitregierenden FDP votierten in der Abstimmung ohne Fraktionsvorgaben dagegen. Einen eigenen Entwurf hatte die Regierung nicht vorgelegt.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 10. April 2022 um 09:00 Uhr.