Landtagswahl im Saarland ++ "SPD hat einen Plan für die Zukunft entwickelt" ++
SPD-Spitzenkandidatin Rehlinger sagt in den tagesthemen, dass ihre Partei mit einem klaren Zukunftsplan punkten konnte. Ministerpräsident Hans will am Montag entscheiden, ob er vom CDU-Landesvorsitz zurücktritt. Die Entwicklungen im Liveblog zum Nachlesen.
- Rehlinger: "Hatten das bessere Paket"
- Absolute Mehrheit für SPD
- Hans will am Montag über Rücktritt entscheiden
- Hans kündigt persönliche Konsequenzen an
- 18-Uhr-Prognose: SPD gewinnt deutlich
- Wahlbeteiligung bis zum Nachmittag niedriger als 2017
- Spitzenkandidaten haben Stimmen abgegeben
Ende des Blogs
Wir schließen den Blog zu den Entwicklungen rund um die Landtagswahl im Saarland und danken für Ihr Interesse.
Die Grünen haben den Einzug in den Landtag nach dem vorläufigen Ergebnis äußerst knapp verpasst. Wie eine Sprecherin der Landeswahlleiterin am Sonntag sagte, fehlten der Partei "sehr wenige Stimmen". Eine genaue Zahl nannte sie nicht. Die Grünen kamen dem Ergebnis zufolge auf 4,99502 Prozent der Stimmen - ganz knapp unter der Fünf-Prozent-Hürde. Nach Angaben der Grünen waren es am Ende 23 Stimmen zu wenig.
Die Landeswahlleiterin verwies wegen des "knappen vorläufigen amtlichen Endergebnisses" darauf, dass beim endgültigen Ergebnis noch Abweichungen möglich seien. Dies betreffe die Zahl der Wahlberechtigten, der Wählerinnen und Wähler sowie der gültigen und ungültigen Stimmen, aber auch die Sitzverteilung im Landtag. Würden die Grünen den Einzug in den Landtag doch noch schaffen, würde dies aber aller Voraussicht nach nichts an der absoluten Mehrheit der SPD ändern. Geplant ist, dass der Landeswahlausschuss das endgültige Wahlergebnis am 6. April bekannt gibt.
Rehlinger: "Am Ende hatten wir ein besseres Paket"
SPD-Spitzenkandidatin Anke Rehlinger sagt zum Wahlsieg ihrer Partei in den tagesthemen: "Am Ende hatten wir ein besseres Paket. Wir haben in der Regierung schon gezeigt, dass wir Erfolge organisieren können für dieses Land. Wir hatten tolle Kandidierende." Und die SPD habe einen klaren Plan für die Zukunft des Saarlands entwickelt. All das habe dazu geführt, dass die Saar-SPD mit eigener Stärke souverän in diesem Wahlkampf punkten konnte.
Skeptisch zeigte sich Rehlinger über einen Stopp der Energielieferungen aus Russland. Man müsse abwägen, ob man mit diesem Schritt das Ziel eines russischen Kriegsendes überhaupt erreiche, sagt die SPD-Politikerin. "Da habe ich schon meine Zweifel." Man müsse das ins Verhältnis zu den Risiken für die Folgen auch in Deutschland setzen. Deshalb brauche man eine "kluge Politik" und dürfe nicht vorschnell handeln.
Vorläufiges Ergebnis
Laut dem vorläufigen Ergebnis kommt die SPD auf 43,5 Prozent (2017: 29,6 Prozent). Die CDU bekommt nur noch 28,5 Prozent (2017: 40,7 Prozent). Die Linkspartei landet bei 2,6 Prozent (2017: 12,8 Prozent) und fliegt damit aus dem Landtag. Die AfD verliert leicht auf 5,7 Prozent (2017: 6,2 Prozent). Die Grünen verpassen mit 4,9 Prozent äußerst knapp den Wiedereinzug in den Landtag (2017: 4,0 Prozent). Die FDP bleibt mit 4,8 Prozent knapp wieder draußen (2017: 3,3 Prozent).
CDU-Generalsekretär Czaja: "Wir gewinnen zusammen, wir verlieren zusammen"
Hat die Bundes-CDU eine Mitschuld am herben Verlust der CDU im Saarland? Im Interview mit den tagesthemen machte CDU-Generalsekretär Mario Czaja klar, dass es bei der Wahl im Saarland vor allem um saarländische Themen gegangen sei. "Wir gewinnen zusammen, wir verlieren auch zusammen, aber man muss auch deutlich machen, dass die Themen im Saarland, die eine Rolle spielten, ganz spezifische vor Ort waren." Man habe viel getan, um die CDU im Saarland zu unterstützen. Friedrich Merz sei beispielsweise mehrfach vor Ort gewesen. Man müsse nun schauen, wie man stärker darauf hinweisen könne, für welche Themen die Union steht.
Landeswahlleiterin: SPD erringt absolute Mehrheit
Die SPD hat mit Spitzenkandidatin Anke Rehlinger die Landtagswahl im Saarland gewonnen. Laut vorläufigem Ergebnis kam sie auf 43,5 Prozent, wie auf der Internetseite der Landeswahlleiterin nach Auszählung aller Wahlkreisergebnisse ersichtlich war. Die CDU erzielte 28,5 Prozent, ebenfalls in den Landtag kam nur die AfD mit 5,7 Prozent. Im Landtag in Saarbrücken ist die SPD damit künftig mit 29 der 51 Sitze vertreten, die CDU hat 19 Mandate und die AfD drei.
FDP und Grüne sind laut vorläufigem Ergebnis nicht im Landtag vertreten. Die Grünen erreichten 4,99502 Prozent - demnach fehlten nur 23 bis 24 Stimmen, um über die Fünf-Prozent-Hürde zu kommen. Die FDP kommt auf 4,8 Prozent.
Die Landeswahlleitung wies aber darauf hin, dass sich beim amtlichen Endergebnis noch leichte Verschiebungen ergeben könnten.
SPD in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen erfreut über Ergebnis
Die Spitzen der SPD sehen sich in Schleswig-Holstein und in Nordrhein-Westfalen auf einem guten Weg für die dort anstehenden Urnengänge im Mai. "Die Landtagswahl im Saarland zeigt, ein Amtsbonus garantiert nicht die Wiederwahl - das Rennen in den Ländern ist offen", erklärte der SPD-Spitzenkandidat zur Landtagswahl in Schleswig-Holstein, Thomas Losse-Müller, in Kiel. Dort wird in sechs Wochen der Landtag neu gewählt.
Der nordrhein-westfälische SPD-Spitzenkandidat Thomas Kutschaty bezeichnete den deutlichen Wahlsieg seiner Partei im Saarland als "Rückenwind" für seinen Wahlkampf. Der "klare Kurs" der SPD sei belohnt worden. Wählerinnen und Wähler erwarteten in den aktuellen Krisenzeit eine "verantwortungsvolle und verlässliche Politik". In Nordrhein-Westfalen wird eine Woche nach Schleswig-Holstein gewählt.
Parteigremien beraten Ausgang der Wahl am Montag
Nach der Landtagswahl im Saarland beraten die großen Parteien über den Ausgang der Abstimmung. Die Gremien der im Bundestag vertretenen Parteien treffen sich dazu am Montag in Berlin. Anschließend wollen jeweils Spitzenvertreter den Ausgang der Abstimmungen bewerten. So will etwa CDU-Chef Friedrich Merz um 13.00 Uhr gemeinsam mit dem bisherigen CDU-Ministerpräsidenten Tobias Hans vor die Presse treten. Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken äußert sich bereits um 11.30 Uhr mit Wahlsiegerin Anke Rehlinger.
Die AfD will um 10.15 Uhr vor die Presse treten, die FDP um 11.00 Uhr. Die Linken äußern sich 13.00 Uhr, die Grünen schließlich um 14.00 Uhr.
Runde der Spitzenkandidaten
Die Runde der Spitzenkandidatinnen und -kandidaten zum Abschneiden ihrer Parteien bei der Wahl im Saarland und darüber, wie es weitergehen soll:
Hochrechnung, 20.52 Uhr
Laut der neuesten Hochrechnung (20.52 Uhr) von infratest dimap kommt die SPD auf 43,5 Prozent (2017: 29,6 Prozent). Die CDU bekommt nur noch 28,5 Prozent (2017: 40,7 Prozent). Die Linkspartei landet bei 2,6 Prozent (2017: 12,8 Prozent) und fliegt damit aus dem Landtag. Die AfD verliert leicht auf 5,7 Prozent (2017: 6,2 Prozent). Die Grünen bangen mit 5,0 Prozent um den Wiedereinzug in den Landtag (2017: 4,0 Prozent). Die FDP bleibt mit 4,8 Prozent wahrscheinlich knapp wieder draußen (2017: 3,3 Prozent).
Bundes-Linke kündigt Eingreifen beim Landesverband Saar an
Nach der schweren Wahlniederlage im Saarland will die Bundes-Linke in dem zerstrittenen Landesverband für Ordnung sorgen. "Wir werden dort als Bundespartei aktiv eingreifen", sagte Linken-Bundesgeschäftsführer Jörg Schindler im ZDF. "Wir werden die Partei dort neu aufstellen müssen." Die Saar-Linke sei in einem derart schlechten Zustand gewesen, dass sich ein Ergebnis wie am Sonntag "nicht mehr vermeiden" ließ.
CSU sieht im Wahlergebnis keinen Bundestrend
Der hohe SPD-Sieg bei der Landtagswahl im Saarland besagt aus Sicht von CSU-Generalsekretär Stephan Mayer nichts über die allgemeine politische Stimmungslage in Deutschland. "Ich kann da beileibe überhaupt keinen Bundestrend ablesen", sagte er in der "Berliner Runde" im ZDF. Dominierend und ausschlaggebend seien Landesthemen gewesen. Sehr eindeutig zeige das Ergebnis aber: "Die Ampel hat nicht gewirkt." Der CSU-Politiker begründete dies mit den schwachen Ergebnissen von Grünen und FDP.
Reaktionen aus der Bundespolitik
In Berlin schauen die Parteien schon auf die Landtagswahlen in Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen, die in diesem Jahr noch anstehen. Die SPD sieht sich mit ihrem Sieg an der Saar heute in einer glänzenden Ausgangsposition. Die CDU dagegen will ihre Wahlniederlage als rein regionales Ergebnis ohne weitere Auswirkungen verstanden wissen.
Das Wichtigste im Überblick
Wie wichtig war das Duell Hans gegen Rehlinger für den Wahlausgang? Welche Themen dominierten die Wahlentscheidung? Und: Spielte der Ukraine-Krieg eine Rolle? Die wichtigsten Charts zur Landtagswahl im Überblick.
Hans entscheidet morgen über Rücktritt
Der bisherige saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) hat nach der schweren Wahlniederlage eine Entscheidung über seinen Rücktritt vom CDU-Landesvorsitz für Montag angekündigt. "Es war mir eine Ehre, diesem Land gedient zu haben als Ministerpräsident und eine Ehre, euch als Parteivorsitzender gedient zu haben", sagte Hans. "Ich bedanke mich für all eure Unterstützung." Das Wahlergebnis sei mit seiner Person als Spitzenkandidat verbunden, deswegen werde er über persönliche Konsequenzen mit dem CDU-Vorstand und mit der Fraktion beraten.
"Ich weiß, wenn man solche Zahlen sieht, dann will man weg. Dann will man eigentlich am liebsten das Weite suchen, den Kopf in den Sand stecken, sich ins Bett legen - aber das, liebe Freunde, ist nicht unsere CDU-Saar", sagte Hans. Seine Partei kämpfe auch dann, wenn sie verloren habe. Der Machtverlust nach mehr als 22 Jahren sei eine "Zäsur".
Hochrechnung, 19.58 Uhr
Laut der neuesten Hochrechnung (19.58 Uhr) von infratest dimap kommt die SPD auf 43,7 Prozent (2017: 29,6 Prozent). Die CDU bekommt nur noch 28,3 Prozent (2017: 40,7 Prozent). Die Linkspartei landet bei 2,5 Prozent (2017: 12,8 Prozent) und fliegt damit aus dem Landtag. Die AfD verliert leicht auf 5,7 Prozent (2017: 6,2 Prozent). Die Grünen bangen mit 5,0 Prozent um den Wiedereinzug in den Landtag (2017: 4,0 Prozent). Zittern muss auch die FDP mit 4,9 Prozent (2017: 3,3 Prozent).
AfD-Landesvorsitzender Wirth: "Krisen spielen großen Parteien in die Hände"
Die AfD im Saarland musste ohne Spitzenkandidat antreten, weil Mitglieder die Landesliste kurz vor der Wahl verlassen haben. Das habe Auswirkungen auf das Wahlergebnis gehabt, erklärte der derzeitige Landesvorsitzende Wirth. Er freue sich aber auch, dass man wieder im Landtag sei. Er wollte eigentlich für ein zweistelliges Ergebnis kämpfen. Das wurde zunichte gemacht. Krisen wie jetzt in der Ukraine hätten auch Einfluss gezeigt. Sie würden den großen Parteien in die Hände spielen.
Christian Wirth, Vorsitzender der Saar-AfD: "Natürlich haben die Streitigkeiten eine Rolle gespielt"
Hochrechnung, 19.31 Uhr
Laut der neuesten Hochrechnung (19.31 Uhr) von infratest dimap kommt die SPD auf 43,6 Prozent (2017: 29,6 Prozent). Die CDU bekommt nur noch 28,1 Prozent (2017: 40,7 Prozent). Die Linkspartei landet bei 2,5 Prozent (2017: 12,8 Prozent) und fliegt damit aus dem Landtag. Die AfD verliert leicht auf 5,7 Prozent (2017: 6,2 Prozent). Die Grünen ziehen mit 5,1 Prozent wahrscheinlich wieder in den Landtag ein (2017: 4,0 Prozent). Zittern muss auch die FDP mit 5,0 Prozent (2017: 3,3 Prozent).
Rehlinger will ab kommender Woche sondieren
Die künftige saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) will zügig eine Regierung bilden. "Wir leben nun einmal in sehr bewegten und schwierigen Zeiten. Deshalb würde ich gerne in der kommenden Woche zu Sondierungsgesprächen einladen, wenn es erforderlich und notwendig auch ist." Mögliche Koalitionspartner seien nicht nur FDP und Grüne, erklärte sie. "Potenziell ist ja alles möglich, auch noch mal eine Neuauflage der großen Koalition." Deswegen müsse man jetzt schauen, wie sich die möglichen Koalitionspartner präsentierten. "Solche Wahlen machen auch gelegentlich etwas mit einer Partei. Deswegen werden wir abwarten müssen und die Gespräche werden dann die Ergebnisse bringen."
Rehlinger will ab kommender Woche sondieren.
Scholz gratuliert Saar-Siegerin Rehlinger
Bundeskanzler Olaf Scholz hat seiner Parteikollegin Anke Rehlinger zum Wahlsieg im Saarland gratuliert. "Die Saarländerinnen und Saarländer haben sich klar für einen Wechsel an der Spitze ihres Landes entschieden", schrieb der SPD-Politiker auf Twitter. "Und ich bin sicher: Niemand wird ihn besser gestalten als Du", schrieb er an Rehlinger gewandt. "Herzlichen Glückwunsch zum überzeugenden Wahlsieg!"
FDP-Chef Lindner hofft auf Einzug der FDP in Landtag
FDP-Chef Christian Lindner hofft auf den Einzug seiner Partei in den saarländischen Landtag. Zehn Jahre sei man nicht mehr im Landtag vertreten gewesen. "Das Saarland ist kein einfaches Pflaster für uns", sagte Lindner. Die Zahlen laut Hochrechnung seien deshalb ein beachtlicher Erfolg.
Hochrechnung, 19.03 Uhr
Laut der neuesten Hochrechnung (19.03 Uhr) von infratest dimap kommt die SPD auf 43,4 Prozent (2017: 29,6 Prozent). Die CDU bekommt nur noch 28,1 Prozent (2017: 40,7 Prozent). Die Linkspartei landet bei 2,6 Prozent (2017: 12,8 Prozent) und fliegt damit aus dem Landtag. Die AfD verliert leicht auf 5,7 Prozent (2017: 6,2 Prozent). Die Grünen ziehen mit 5,2 Prozent wahrscheinlich wieder in den Landtag ein (2017: 4,0 Prozent). Zittern muss die FDP mit 5,0 Prozent (2017: 3,3 Prozent).
Linken-Chefin Wissler zu Saarland-Wahl: "Ganz, ganz bitterer Abend"
Die Linken-Bundesvorsitzende Janine Wissler hat sich sehr enttäuscht über das Abschneiden ihrer Partei geäußert. "Das ist ein ganz, ganz bitterer Abend", sagte sie.
Das schlechte Wahlergebnis habe sicherlich auch an der "großen Zerstrittenheit" der Linken im Saarland gelegen, sagte Wissler. Es habe zuletzt zwei linke Fraktionen im Landtag gegeben. Das gesamte Auftreten ihrer Partei habe dort dazu geführt, "dass Leute uns nicht mehr vertraut haben".
Auf der Wahlparty der Linke haben sich nach den Hochrechungen zur Landtagswahl die Reihen gelichtet.
Auch der kürzliche Austritt des ehemaligen Linken-Vorsitzenden und -Mitbegründers Oskar Lafontaine habe den Parteikollegen geschadet, sagte Wissler. "Das war natürlich ein harter Schlag für die Linke im Saarland."
Hochrechnung, 18.54 Uhr
Laut der neuesten Hochrechnung (18.54 Uhr) von infratest dimap kommt die SPD auf 43,3 Prozent (2017: 29,6 Prozent). Die CDU bekommt nur noch 27,9 Prozent (2017: 40,7 Prozent). Die Linkspartei landet bei 2,6 Prozent (2017: 12,8 Prozent) und fliegt damit aus dem Landtag. Die AfD verliert leicht auf 5,7 Prozent (2017: 6,2 Prozent). Die Grünen ziehen mit 5,3 Prozent wahrscheinlich wieder in den Landtag ein (2017: 4,0 Prozent). Zittern muss die FDP mit 5,0 Prozent (2017: 3,3 Prozent).
Linken-Vorsitzender Lutze zum schwachen Abschneiden seiner Partei
Thomas Lutze, Vorsitzender der Linkspartei im Saarland, räumt ein, dass das schlechte Abschneiden seiner Partei auch mit dem Konflikt rund um den aus der Partei ausgetretenen ehemaligen Vorsitzenden Oskar Lafontaine zu tun habe. Es müsse nun alles genau analysiert werden, um in zwei Jahren zur Kommunalwahl wieder dabei zu sein. "Sonst sind wir raus", so Lutze.
CDU-Generalsekretär Czaja: Wahl ist "schmerzhaftes Ergebnis"
CDU-Generalsekretär Mario Czaja hat den Absturz seiner Partei bei der Landtagswahl im Saarland als "bitteren Abend" und "schmerzhaftes Ergebnis" bezeichnet. "Wir sind damit nicht zufrieden", sagte er in Berlin. "Der Regierungsauftrag liegt klar bei der SPD. Wir wünschen ihr dafür viel Kraft." Ministerpräsident Tobias Hans habe einen "beeindruckenden Wahlkampf" in einer "nicht ganz einfachen Situation" geführt, sagte Czaja.
Räumte die Niederlage ein, lobte aber auch Hans: CDU-Generalsekretär Czaja
SPD-Chef Klingbeil: SPD stellt nun Hälfte Ministerpräsidenten
SPD-Chef Lars Klingbeil sieht einen "sensationellen Sieg" seiner Partei an der Saar. Die SPD stelle nun die Hälfte der 16 Ministerpräsidenten und Ministerpräsidentinnen, sagt er und verweist auch auf künftig vier SPD-Landeschefinnen. "Das Saarland war ein erster Stimmungstest nach der Bundestagswahl."
Zweite Hochrechnung, 18.41 Uhr
Laut der zweiten Hochrechnung von infratest dimap kommt die SPD auf 43,4 Prozent (2017: 29,6 Prozent). Die CDU bekommt nur noch 27,6 Prozent (2017: 40,7 Prozent). Die Linkspartei landet bei 2,6 Prozent (2017: 12,8 Prozent) und fliegt damit aus dem Landtag. Die AfD verliert leicht auf 5,6 Prozent (2017: 6,2 Prozent). Die Grünen ziehen mit 5,5 Prozent wahrscheinlich wieder in den Landtag ein (2017: 4,0 Prozent). Noch zittern muss die FDP mit 5,0 Prozent (2017: 3,3 Prozent).
Hans kündigt persönliche Konsequenzen an
Der CDU-Spitzenkandidat und saarländische Ministerpräsident Tobias Hans hat nach der Wahlniederlage seiner Partei "persönliche Konsequenzen" angekündigt. "Das ist wirklich eine sehr bittere Niederlage für die Christdemokraten an der Saar", sagte er. "Und ich übernehme auch die Verantwortung für diese Niederlage."
Ob er als CDU-Landesvorsitzender zurücktreten werde, sagte er nicht. "Die genauen Abläufe, wie das jetzt funktioniert, werden wir aber in aller Ruhe in den Gremien der CDU-Saar besprechen." Er werde aber persönliche Konsequenzen ziehen, betonte er. Nun müsse die SPD entscheiden, ob und mit welcher Partei sie koalieren wolle.
Ich stehe auch zu den Dingen, die ich für dieses Land erreichen konnte. Auch wenn es nicht jedem immer gefallen hat. Und wenn ich sage, das ist eine herbe Niederlage, dann ist das auch zunächst einmal eine persönliche Niederlage an dieser Stelle.
Erste Hochrechnung, 18.25 Uhr
Laut der ersten Hochrechnung von infratest dimap kommt die SPD auf 43,1 Prozent (2017: 29,6 Prozent). Die CDU bekommt nur noch 27,6 Prozent (2017: 40,7 Prozent). Die Linkspartei landet bei 2,7 Prozent (2017: 12,8 Prozent) und fliegt damit aus dem Landtag. Die AfD verliert leicht auf 5,5 Prozent (2017: 6,2 Prozent). Die Grünen ziehen mit 5,6 Prozent wahrscheinlich wieder in den Landtag ein (2017: 4,0 Prozent). Noch zittern muss die FDP mit 5,0 Prozent (2017: 3,3 Prozent).
Rehlinger: Saar hat Rot gewählt
"Das Saarland hat Rot gewählt", sagt SPD-Wahlsiegerin Anke Rehlinger. "Die Saar-SPD hat die Wahl gewonnen." Die Sozialdemokratie sei wieder stärkste Kraft an der Saar.
Grünen-Vorsitzende Lang: "Hatten schwierige Ausgangslage"
Die Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang betonte in der ARD-Sondersendung, dass sie sich freue, dass die Grünen laut Prognose wieder im Landtag vertreten seien. Das sei ein klares Zeichen, dass die Saarländer wieder eine Stimme für den Klimaschutz, für erneuerbare Energien, für zukunftsfähige Arbeitsplätze im Landtag wollen.
Wahlbeteiligung sinkt
Die Wahlbeteiligung im Saarland ist laut infratest dimap von 69,7 auf 63,0 Prozent gesunken.
Maas: Rehlinger wird neue Ministerpräsidentin
"Klar ist, dass es eine neue Ministerpräsidentin gibt, und die heißt Anke Rehlinger", sagt der SPD-Politiker und frühere Bundesaußenminister Heiko Maas. Sie werde entweder eine Alleinregierung bilden "oder mit den Partnern, die man dafür braucht". Nach der Prognose von infratest dimap kann die SPD auf eine absolute Mehrheit hoffen. Demnach wären neben SPD und CDU auch Grüne und AfD im Landtag, während die Linke den Einzug verpasst. Bei der FDP war es laut Prognosen noch ungwiss, ob sie in den Landtag einzieht.
SPD-Generalsekretär: Wahl gibt Rückenwind für andere Wahlen
SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert spricht von einem "Erdrutschsieg" im Saarland. "Das gibt wahnsinnigen Rückenwind", sagt er im ZDF mit Blick auf die Landtagswahlen im Mai. Einen positiven Effekt habe auch die Bundes-SPD gehabt.
Saarland vor Machtwechsel
Nach über 22 Jahren CDU-geführter Landesregierung steht das Saarland vor einem Machtwechsel.
18-Uhr-Prognose für die Landtagswahl im Saarland
Im Saarland wird die SPD laut Prognose von infratest dimap stärkste Kraft und verbessert mit 43,0 Prozent deutlich das Ergebnis 2017 (29,6 Prozent). Die CDU bekommt nur noch 27,5 Prozent (2017: 40,7 Prozent). Die Linkspartei verliert deutlich und landet bei 2,7 Prozent (2017: 12,8 Prozent). Die AfD verliert leicht auf 5,5 Prozent (2017: 6,2 Prozent). Um den Einzug in den Landtag zittern müssen mit 5,5 Prozent die Grünen (2017: 4,0 Prozent) und die FDP mit 5,0 Prozent (2017: 3,3 Prozent).
Hans: "CDU Saar hat gekämpft wie eine Eins"
Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) hat die Rückenstärkung seiner Partei für die Landtagswahl hervorgehoben. "Wir haben alles getan, meine Frau hat mich sehr unterstützt, und die CDU Saar hat gekämpft wie eine Eins, das hat mir richtig gut getan und Kraft gegeben", sagte Hans nach der Stimmabgabe in seinem Heimatort, dem Neunkirchener Stadtteil Münchwies. "Jetzt entscheiden die Bürgerinnen und Bürger", sagte Hans.
Hans sitzt seit 2009 im Landtag, seit März 2018 ist er Ministerpräsident. Er war Annegret Kramp-Karrenbauer ins Amt gefolgt, als diese nach Berlin ging. Unter den männlichen Regierungschefs in Deutschland ist der Vater von drei Kindern der jüngste im Amt.
Rehlinger: "Dafür gekämpft, dass SPD stärkste Kraft wird"
Die saarländische Vize-Regierungschefin und SPD-Spitzenkandidatin Anke Rehlinger hofft darauf, dass ihre Partei stärkste Kraft bei der Landtagswahl wird. "Wir haben einen fantastischen Wahlkampf gemacht, ich glaube, wir haben alles gegeben", sagte sie nach ihrer Stimmabgabe in Wadern-Nunkirchen. Sie hoffe, "dass es am Ende mit all dem gereicht hat, was man angeboten hat", so Rehlinger. "Aber wer zu früh siegessicher ist, der hat auch schon manchmal ein böses Erwachen gehabt. Das wollen wir nicht."
Das Erste informiert Sie in einer Wahlsendung zur Landtagswahl im Saarland - mit Hochrechnungen und Analysen. Politikerinnen und Politiker bewerten in Interviews das Abschneiden ihrer Parteien.
Was man zur Saarland-Wahl wissen sollte
An der Saar beginnt das Wahljahr - und es könnte einen Machtwechsel geben.
Wahlbeteiligung niedriger als vor fünf Jahren
Bei der Landtagswahl im Saarland haben bis zum frühen Nachmittag weniger Menschen ihre Stimme abgegeben als bei der Wahl vor fünf Jahren. Gegen 14.00 Uhr lag die Wahlbeteiligung ohne Briefwähler bei 28,5 Prozent, vor fünf Jahren hatte sie zu der Zeit bei 32,6 Prozent und bei der Bundestagswahl im September bei 39,2 Prozent gelegen, teilte die Landeswahlleitung mit.
Nach Angaben der Sprecherin der Landeswahlleitung lässt sich damit aber nicht auf eine zu erwartende niedrigere Wahlbeteiligung schließen. Es werde eine erhöhte Zahl an Briefwählern erwartet; diese seien nicht in der Wahlbeteiligung des Sonntagnachmittags erfasst.
Spitzenkandidaten geben ihre Stimme ab
Die Spitzenkandidaten von SPD und CDU im Saarland, Anke Rehlinger und Tobias Hans, haben am Vormittag ihre Stimme abgegeben. Rehlinger wählte in der Stadt Wadern, Hans in Neunkirchen.
Umfragen sagen einen deutlichen Wahlsieg der SPD von Landeswirtschaftsministerin Rehlinger voraus. Die CDU von Ministerpräsident Hans steht vor der Abwahl. Alle anderen Parteien müssen um einen Einzug ins Landesparlament bangen. Die Landtagswahl gilt als erster Stimmungstest nach der Bundestagswahl.
Umfragen zufolge könnte danach die regierende große Koalition fortgesetzt werden, allerdings unter Führung der SPD. Rechnerisch kommen auch ein Ampelbündnis von SPD, FDP und Grünen, Rot-Grün oder Rot-Gelb in Frage. Je nach Abschneiden der kleinen Parteien könnte die SPD möglicherweise sogar allein regieren.
Der amtierende Ministerpräsident Hans (CDU) wählte in Neunkirchen.