Feuer an einem Berg bei Kirjat Schmona
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Krieg in Nahost ++ Hisbollah beschießt erneut Norden Israels ++

Stand: 08.09.2024 23:01 Uhr

Die Hisbollah hat Raketen auf die israelische Stadt Kirjat Schmona abgefeuert. Im Gazastreifen ist bei einem israelischen Luftangriff ein führender Mitarbeiter eines Rettungsdienstes getötet worden.

Die Entwicklungen im Liveblog.

08.09.2024 • 23:01 Uhr

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Der Anschlag an einem Grenzübergang zwischen dem israelisch besetzten Westjordanland und Jordanien mit drei Toten ist von einem Jordanier verübt worden. Dies hätten "vorläufige Untersuchungen" ergeben, erklärte das Innenministerium in Amman.

Nach israelischen Angaben war wenige Stunden zuvor ein Mann am Übergang an der Allenby-Brücke aus einem Lastwagen gestiegen und hatte auf Mitarbeiter einer israelischen Sicherheitsfirma geschossen. Der Angreifer sei daraufhin erschossen worden.

Die Allenby-Brücke, in Jordanien auch König-Hussein-Brücke genannt, führt über den Fluss Jordan, der die Grenze zwischen Jordanien und Israel und auch zum von Israel besetzten Westjordanland bildet.

Für Palästinenser aus dem Westjordanland ist der Grenzübergang die einzige Ein- und Ausreisemöglichkeit, die nicht über Israel führt. Auf israelischer Seite wird der Grenzübergang von israelischen Sicherheitskräften und privaten Sicherheitsleuten betrieben. Das jordanische Innenministerium hatte nach dem Angriff erklärt, es habe den Übergang geschlossen. 

Der Rote Halbmond von Katar und das UN-Hilfswerk für die Palästinenser (UNRWA) haben eine Vereinbarung über 4,5 Millionen Dollar aus einem staatlichen Entwicklungsfonds Katars unterzeichnet, um mehr als 4.400 gestrandete Palästinenser aus dem Gazastreifen im Westjordanland zu unterstützen.

"Die Bargeldhilfe ist eine lebenswichtige Unterstützung für die Vertriebenen, die seit Beginn der israelischen Offensive im Gazastreifen im Oktober vergangenen Jahres nicht mehr in den Gazastreifen zurückkehren konnten", berichtet die staatliche katarische Nachrichtenagentur.

"Tausende von Flüchtlingen aus dem Gazastreifen sitzen weiterhin im Westjordanland fest, gefangen in dieser Krisensituation, getrennt von ihren Angehörigen und ihrem Lebensunterhalt", sagt UNRWA-Generalkommissar Philippe Lazzarini.

EU-Chefdiplomat Josep Borrell will sich mit einer Reise im Nahen Osten für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg einsetzen. Borrell wolle dafür am Montag in Kairo den ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi treffen und auch den Grenzübergang Rafah zum Gazastreifen besuchen, teilte der Auswärtige Dienst in Brüssel mit. Die Bemühungen der Vermittler Ägypten, Katar und USA stünden bei den Gesprächen "weit oben auf der Agenda". Am Dienstag will Borrell Ägyptens Außenminister Badr Abdel-Atti treffen und an einer Sitzung der Arabischen Liga teilnehmen.

Die Gespräche über eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas kommen seit Monaten nicht voran. Das US-Militär bereitet sich laut einem Bericht der «Financial Times» bereits auf einen Kollaps der Verhandlungen vor. Mit der Waffenruhe ist auch die Hoffnung verbunden, eine noch größere Ausweitung des Kriegs etwa zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon zu vermeiden. Auch in den Libanon will Borrell am Mittwoch und Donnerstag reisen, um politische Gespräche zu führen. Ein Besuch in Israel ist der Mitteilung zufolge nicht geplant.

Aus den Wasserhähnen kommen nur noch ein paar Tropfen: Im Flüchtlingscamp in Dschenin ist Wasser aktuell Mangelware. Seit dem Einsatz des israelischen Militärs in der Stadt im Westjordanland ist Wasser immer schwieriger zu bekommen, erzählt eine Bewohnerin der Nachrichtenagentur AFP. Israel hatte am 28. August einen groß angelegten Militäreinsatz im Westjordanland gestartet, um gegen militante Palästinenser vorzugehen.

Nach Beginn des Einsatzes sei irgendwann das Wasser abgestellt worden, einen Tag später auch der Strom, berichtet die Bewohnerin. Daraufhin sei den Menschen im Flüchtlingslager das Wasser ausgegangen. Wassertanker würden seit dem Abzug Israels versuchen, die Menschen zu versorgen - weil viele Trink- und Abwasserleitungen zerstört worden seien.

Bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen ist ein führender Mitarbeiter des Rettungsdienstes des Palästinensergebiets getötet worden. Der Rettungsdienst teilt mit, dass es sich dabei um seinen Vizedirektor im nördlichen Gazastreifen, Mohammed Morsi, handele. Er sei bei einem Luftangriff auf ein Haus in Dschabalia umgekommen. Auch vier seiner Familienangehörigen seien getötet worden.

Mit seinem Tod sei die Zahl der seit Beginn des Gazakriegs durch israelischen Beschuss getöteten Mitglieder des Rettungsdienstes auf 83 gestiegen. Von israelischer Seite gab es zunächst keine Stellungnahme dazu.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

An einem Grenzübergang zwischen dem von Israel besetzten Westjordanland und Jordanien hat es nach israelischen Angaben einen Angriff gegeben. Das israelische Militär teilte am Morgen mit, es sei ein Schusswechsel in der Nähe des Grenzübergangs Allenby gemeldet worden. Agenturen berichten übereinstimmend von drei toten israelischen Zivilisten. Der Angreifer sei von Sicherheitskräften getötet worden. Der israelische Rettungsdienst Magen David Adom hatte zunächst erklärt, er behandle zwei schwer verletzte Personen:

Die islamistische libanesische Hisbollah-Miliz hat nach eigenen Angaben viele Raketen auf die nordisraelische Stadt Kirjat Schmona abgefeuert. Dies sei eine "Antwort auf einen israelischen Angriff, bei dem am Samstag drei Rettungskräfte im Südlibanon getötet worden seien, teilte die vom Iran unterstützte Miliz mit.

Das libanesische Gesundheitsministerium hatte zuvor mitgeteilt, bei dem Angriff seien drei Beschäftigte des Zivilschutzes getötet und zwei weitere verletzt worden. Sie hätten Brände gelöscht, die durch israelische Luftangriffe verursacht worden seien. Das Gesundheitsministerium verurteilte "diesen eklatanten israelischen Angriff, der ein Team eines offiziellen Organs des libanesischen Staates zum Ziel" gehabt habe. Der libanesische Ministerpräsident Nadschib Mikati verurteilte den Angriff ebenfalls vom Samstag.

Die mit der Hisbollah verbündete Amal-Bewegung erklärte, unter den Toten seien zwei ihrer Mitglieder.

In Israel gab es erneut Demonstrationen für die Freilassung der verbliebenen Geiseln der Hamas. Bei Angriffen im Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben 13 Menschen getötet worden.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete die tagesschau am 08. September 2024 um 12:00 Uhr.