Ein F-16-Kampfjet der ukrainischen Luftwaffe im Flug.
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Krieg gegen die Ukraine ++ Norwegen liefert bald sechs F-16-Kampfjets ++

Stand: 17.10.2024 22:02 Uhr

Norwegen wird der Ukraine in naher Zukunft sechs bereits angekündigte F-16-Kampfjets liefern. Der ukrainische Präsident Selenskyj hat beim EU-Gipfel seinen "Siegesplan" vorgestellt, der auf Abschreckung setzt. Der Liveblog vom Donnerstag zum Nachlesen.

17.10.2024 • 22:02 Uhr

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Mehr als 40 Länder haben der Ukraine Hilfe bei der Räumung von Minen und Sprengstoffen zugesagt. Die Staaten sicherten bei einer zweitägigen Konferenz in der Schweiz konkrete Maßnahmen zur humanitären Minenräumung in der Ukraine zu.

Einer Schweizer Erklärung zufolge stellten die Vertreter am ersten Konferenztag in Lausanne Hilfe bei der "schnellen und sicheren Wiederherstellung landwirtschaftlicher Flächen" in Aussicht. Zudem solle die "wirtschaftliche und soziale Wiedereingliederung" von Opfern unterstützt werden. Die Vertreter sagten außerdem Unterstützung für die örtliche Produktion von Minenräumgeräten in der Ukraine zu.

Deutschland hat der von Russland angegriffenen Ukraine weitere 20 Schützenpanzer vom Typ Marder geliefert. Die Ukraine erhielt auch weitere acht Kampfpanzer vom Typ Leopard 1, wie aus der aktualisierten Liste der Bundesregierung zu Waffenlieferungen hervorgeht.

Die Marder-Schützenpanzer haben sich in der Ukraine besonders bewährt. Infanteriesoldaten können sich in ihnen geschützt über Gefechtsfelder bewegen, auf denen sie von gegnerischen Drohnen überwacht werden.

Die Regierungschefs Tschechiens, Dänemarks und der Niederlande haben sich dafür ausgesprochen, die Munitionsinitiative für die Ukraine auch im nächsten Jahr fortzusetzen. Das gab der tschechische Ministerpräsident Petr Fiala in einer Erklärung auf der Plattform X bekannt.

Insgesamt 18 Länder, darunter Deutschland, Kanada und Portugal hatten bis Juni 1,8 Milliarden Dollar (1,66 Milliarden Euro) zusammengetragen, um 500.000 Schuss Munition für die Ukraine einzukaufen. Dabei ging es insbesondere um großkalibrige Munition für Artillerie und Panzer.

Der belarusische Präsident Alexander Lukaschenko sagte am Donnerstag, dass Belarus bei allen Gesprächen zur Beilegung der Krise in der Ukraine anwesend sein sollte. Das berichtete die russische staatliche Nachrichtenagentur TASS laut Nachrichtenagentur Reuters.

Lukaschenko, ein enger Verbündeter Moskaus, erlaubte dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, die Ukraine im Februar 2022 von belarusischem Territorium aus anzugreifen und anschließend taktische Atomwaffen in Belarus zu stationieren.

Norwegen wird der Ukraine nach Angaben der Regierung in Kiew in naher Zukunft sechs F-16-Kampfjets überstellen. Dies gibt der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerow auf Facebook bekannt nach einem Gespräch mit seinem norwegischen Kollegen Björn Arild Gram.

Bereits im Juli hatte Norwegen angekündigt der Ukraine sechs der Kampfjets zu überlassen. Die ersten sollten demnach noch in diesem Jahr geliefert werden.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj droht indirekt mit einer Wiederbewaffnung seines Landes mit Atomwaffen, sollte es nicht Mitglied der NATO werden können. "Welchen Ausweg haben wir? Entweder wird die Ukraine Atomwaffen haben oder wir müssen in irgendeiner Allianz sein", sagte er bei einer Pressekonferenz in Brüssel. Dazu ergänzte er, dass er außer der NATO keine funktionierenden Allianzen kenne.

Mit Blick auf möglichen Widerstand aus den USA gegen eine NATO-Mitgliedschaft der Ukraine erklärte Selenskyj, dass er auch mit dem republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump bereits über das Thema gesprochen habe. Und er denke, dass dieser ihn in diesem Fall verstanden habe. Die Ukraine wolle die NATO und nicht Atomwaffen, betonte er.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Bundeskanzler Olaf Scholz für seinen "Siegesplan" gegen Russland zur Lieferung von Raketen mit hoher Reichweite gedrängt. "Wir brauchen seine Langstreckenwaffen", sagte Selenskyj nach einem Treffen mit den Staats- und Regierungschefs der EU in Brüssel.

Deutschland müsse "den Willen zur Unterstützung" der Ukraine beweisen, forderte der Präsident. Selenskyj betonte, er habe mit Scholz im Zusammenhang mit dem "Siegesplan" erneut über solche Waffen gesprochen. Sie seien in einem geheimen Annex des Plans aufgelistet.

Nordkoreanische Offiziere sind nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bereits in von Russland besetzten Gebieten der Ukraine stationiert. Laut Selenskyj bereitet Nordkorea die Entsendung von insgesamt 10.000 Soldaten vor, um gegen die Ukraine zu kämpfen, wie er auf einer Pressekonferenz am Rande des EU-Gipfels in Brüssel sagte.

Über die Entsendung von 10.000 nordkoreanischen Soldaten nach Russland hatte "Kyiv Independent" am Dienstag unter Berufung auf einen mit der Sache vertrauten Diplomaten berichtet.

Frankreich liefert der Ukraine neu entwickelte Kamikaze-Drohnen. Das teilte Frankreichs Verteidigungsminister Sébastien Lecornu auf der Plattform X mit und sprach weiter von "erfolgreichen Tests". Bei den Drohnen handele es sich um eine Entwicklung des deutsch-französischen Rüstungskonzerns KNDS, von denen Frankreich 2.000 Exemplare bestellen wolle, berichtete die Zeitung "La Voix du Nord" unter Verweis auf frühere Informationen des Verteidigungsministeriums. 

Nach KNDS-Angaben haben die Drohnen eine Betriebsdauer von 45 Minuten. Sie können in einem Umkreis von fünf Kilometern statische oder bewegliche Ziele beobachten, identifizieren und unschädlich machen. Zunächst 100 der ferngesteuerten Sprengsätze sollen an die Ukraine geliefert werden.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei einem Treffen mit den Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten um die Unterstützung seines Plans für einen Sieg gegen Russland geworben. Selenskyj sagte in Brüssel, der Ansatz sei, "Frieden durch Drohungen" zu schaffen.

Für diesen Plan sollten Deutschland, Frankreich, Italien, Großbritannien und die USA dafür sorgen, dass in der Ukraine ein passendes Raketen-Paket stationiert werden könne, so Selenskyj. Das könne Russland dann entweder in echte Friedensverhandlungen zwingen oder die Zerstörung militärischer Ziele ermöglichen.

Selenskyj spielte damit darauf an, dass Kernpunkte seines "Siegesplans" einen politischen Kurswechsel von Ländern wie Deutschland erfordern würden. Bundeskanzler Olaf Scholz lehnt bislang ab, der Ukraine weitreichende Waffensysteme für Angriffe auf Ziele im russischen Gebiet zu liefern. Ebenfalls keine deutsche Unterstützung gibt es für den ukrainischen Wunsch nach einer schnellen und bedingungslosen Einladung in die NATO.

Großbritannien hat Sanktionen gegen 18 weitere russische Öltanker und vier Flüssiggasschiffe verhängt - die bislang größte Sanktionsmaßnahme gegen die sogenannte "Schattenflotte" des Landes, teilte die Regierung am Donnerstag mit.

Die Öltanker dürften keine britischen Häfen anlaufen und dürfen keine britischen Seedienste nutzen, wodurch sich die Gesamtzahl der sanktionierten russischen Öltanker auf 43 erhöhe. "Das unerbittliche Vorgehen Großbritanniens gegen die Schattenflotte bringt Härte ins System und entzieht Putins Kriegsmaschinerie wichtige Einnahmen", sagte die Regierung. Die betroffenen Öltanker hätten im vergangenen Jahr schätzungsweise Waren im Wert von 6,37 Milliarden Dollar transportiert.

Australien will nun doch 49 seiner in die Jahre gekommenen Abrams-Panzer vom Typ M1A1 an die Ukraine abgegeben. Verteidigungsminister Richard Marles erklärte, dass die Regierung die meisten ihrer in den USA hergestellten M1A1-Panzer, die einen Wert von umgerechnet etwa 150 Millionen Euro haben, an die Ukraine übergeben werde - Monate nachdem Kiew darum gebeten hatte.

"Wir sprechen mit der ukrainischen Regierung ständig darüber, wie wir sie am besten unterstützen können", sagte Marles dem Fernsehsender ABC. Die USA hätten Australien die Genehmigung erteilt, die alten Panzer an die Ukraine zu liefern. Sie sollen in Australien durch 75 M1A2-Panzer der nächsten Generation ersetzt werden.

Karte der Ukraine und Russlands, hell schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

Karte der Ukraine und Russlands, hell schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union beraten bei ihrem Gipfel in Brüssel auch über die aktuelle Lage im Krieg Russlands gegen die Ukraine. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will den Gipfelteilnehmern über seinen "Siegesplan" berichten. "Alle europäischen Staats- und Regierungschefs werden hören, wie wir unsere Position stärken müssen", sagte Selenskyj vor Beginn des Gipfels in einer Videobotschaft. "Wir müssen diesen Krieg auf gerechte Weise beenden." Selensky hatte seinen Plan gestern dem Parlament in Kiew vorgestellt und jeden Verzicht auf ukrainische Gebiete darin ausgeschlossen.

Mit dem Plan der Ukraine wollen sich auch die parallel tagenden NATO-Verteidigungsminister im Brüsseler Hauptquartier befassen. Selenskyj wird in Brüssel auch NATO-Generalsekretär Mark Rutte treffen.

Der ukrainische Präsident Selenskyj hat nach eigenen Angaben mit US-Präsident Biden über neue Waffen- und Hilflieferungen für sein Land gesprochen. "Wir haben unter anderem über weitreichende Waffen und die Umsetzung unseres Siegesplans" gesprochen", erklärte Selenskyj in einem Video auf Telegram.

Die russische Armee hat ukrainischen Angaben zufolge über 50 Kampfdrohnen gegen Ziele in der Ukraine eingesetzt. Es seien fünf Einschläge in Infrastrukturanlagen in grenznahen Gebieten registriert worden, teilte die ukrainische Luftwaffe bei Telegram mit. 22 der Drohnen seien abgeschossen worden. Weitere 27 seien mit Hilfe elektronischer Mittel zu Boden gebracht worden.

Behördenangaben zufolge hat es in der Hauptstadt Kiew durch die Drohnenangriffe in der Nacht Schäden an einem Wohnhaus gegeben. Auf drei Etagen seien Fenster beschädigt worden. Drohnentrümmer seien zudem auf dem Gelände eines Kindergartens gefunden worden. Opfer habe es nicht gegeben.

Die USA stellen der Ukraine weitere 425 Millionen US-Dollar an Militärhilfen zur Verfügung. NATO-Generalsekretär Rutte sagte, er könne derzeit nicht den ganzen "Siegesplan" der Ukraine unterstützen. Der Liveblog vom Mittwoch zum Nachlesen.