Für die Tagesschau berichtet Tim Staeger
Dr. Tim Staeger ist Diplom-Meteorologe. Nach dem Abitur studierte er einige Semester Physik an der Universität Tübingen, bevor es ihn in die Main-Metropole verschlug, wo er bei der Meteorologie ankam.
Beim Durchblättern eines alten Fotoalbums begegnete mir jüngst das Bild eines etwa siebenjährigen Jungen (es muss also in den frühen 70-igern entstanden sein), der auf dem Bauch liegend mit verschränkten Armen konzentriert auf den Boden blickt. Der Kommentar meines Vaters: „Tim der Ameisenbeobachter“.
Die Freude an der Naturbeobachtung erhielt ich mir zwar auch in den Folgejahren, jedoch richtete sich mein Blick zunehmend gen Himmel. Denn nach dem Abitur in Böblingen und einem abgebrochenen Physikstudium an der Uni Tübingen verschlug es mich an die Main-Metropole, wo ich mich dann erneut den Naturwissenschaften zuwandte.
Bereits in den frühen 90-igern war der Klimawandel ein großes Thema, auch wenn das 30 Jahre später manche verwundern mag. Somit entschied ich mich für die Meteorologie und dort speziell für die statistische Klimatologie. In meiner Diplomarbeit und im Anschluss auch Rahmen meiner Promotion suchte ich in globalen Temperatur- und Niederschlagsmessungen nach menschgemachten Signalen, die bereits damals deutlich zu Tage traten.
Am 18. Januar 2007 begann ich in dann der Wetterredaktion des Hessischen Rundfunks als Redakteur und Meteorologe tätig zu werden. Das genaue Datum werden ich wohl nie vergessen, denn es war der Tag an dem der Orkan Kyrill über Deutschland fegte – was für ein Einstand!
Mittlerweile trifft man mich zwar nur noch selten so selbstvergessen in Naturbeobachtungen versunken an, wie damals auf der elterlichen Terrasse. Häufig berichte ich jedoch auf tagesschau.de von allerlei interessanten Phänomenen, die sich aber vornehmlich über unseren Köpfen abspielen.