Wetterthema: Stabile Wetterlage
In dieser Woche ist die Wetterlage sehr stabil. Damit werden Regen und Sonnenschein in Europa recht ungleich verteilt sein. Warum ist die Lage so festgefahren und was bedeutet das für unser Wetter?
Die ganze Woche wird ein ortsfestes Hoch über Deutschland liegen. Flankiert wird dieses durch ein Tief vor Portugal und ein weiteres Tief südlich von Italien. Die Strömung in 5 Kilometern Höhe, angedeutet durch die weiße Linie in unsere Abbildung, umrundet diese Druckgebilde. Die Form erinnert dabei an den griechischen Buchstaben Omega, weshalb sich eine solche Wetterlage auch „Omegalage“ nennt. Hat sich so ein Strömungsmuster erst einmal eingestellt, so kann das sehr stabil sein. Damit bewegt sich in weiten Teilen Europas in dieser Woche nicht viel.
Deutschland liegt nun für viele Tage auf der Sonnenseite. Tiefdruckgebiete können Deutschland vorerst nicht erreichen. Es bleibt die ganze Woche trocken und die Sonne scheint jeden Tag für etwa 13 Stunden. Dabei tauchen ab und zu lockere Wolken auf, meistens ist es aber wolkenlos. In den Frühstunden gibt es an Flüssen und Seen örtlich Nebel. Dazu ist es für September sehr warm. Die Luftmasse ist zeitweise 8 bis 10 Grad wärmer als im klimatologischen Mittel für diese Jahreszeit (Referenzperiode 1991 - 2020). Am Rhein und seinen Nebenflüssen wird es einige Tage lang Höchstwerte von knapp über 30,0 Grad geben. Die Marke für einen „heißen Tag“ wird aber auch in den Niederungen der Nordhälfte teilweise überschritten. Allerdings ist die Luftmasse recht trocken; also nicht schwül. Das mindert die Wärmebelastung. Ebenso günstig wirkt sich die fortgeschrittene Jahreszeit aus, denn mit den nun immer länger werdenden Nächten hat die Luft mehr Zeit sich nachts abzukühlen, sodass es schwierig wird nochmals Tropennächte (nicht unter 20,0 Grad) hinzubekommen. Das bringt einen großen Tagesgang der Temperatur mit sich. Viel Sonnenschein ist in dieser Woche auch in unseren Nachbarländern wie in Frankreich und Polen zu erwarten, aber auch im Alpenraum.
Mehrere Tiefs ziehen in dieser Woche über Skandinavien hinweg ostwärts. Durch den Stau am Norwegischen Gebirge regnet es dort sehr viel. Das ortsfeste Tief vor Portugal versorgt die Iberische Halbinsel weiterhin mit Regenfällen, allerdings wird nicht mehr so viel Wasser vom Himmel kommen wie während der Unwetter am vergangenen Wochenende. Anders sieht das im Bereich des ortsfesten Tiefs über dem Mittelmeer aus. Ein Großteil des Regens wird zwar über dem Meer niedergehen, aber nicht alles. Besonders heftig dürfte es am Dienstag und Mittwoch von Griechenland über die Ägäis bis nach Malta, Sizilien und Zypern abgehen! Hier drohen Unwetter. Bis kommenden Freitag können sich Regenmengen zwischen 100 und 300 l/m² aufsummieren. Sicher trägt das viel zu warme Mittelmeerwasser in dieser Regionen seinen Anteil dazu bei. Nach mehreren hochauflösenden Wettermodellen sind in Teilen Griechenlands innerhalb weniger Tage sogar über 500 l/m² Regen zu erwarten, im Extremfall punktuell vielleicht sogar bis zu 1000 l/m². Sollten sich diese Szenarien bewahrheiten, wird es in dieser Woche noch die eine oder andere Schlagzeile darüber geben.